Um gleich zu Beginn etwaigen Missverständnissen und einer ungerechtfertigten Einordnung
der Musiker in den unsäglichen Topf der braunen Suppe vorzubeugen: Der Begriff „Sturm
und Drang“ ist jener Epoche der deutschen Literatur des Ende des 18. Jahrhunderts
entlehnt, in der unter anderem Dichter und Denker wie Johann Wolfgang von Goethe,
Friedrich Schiller oder Gottfried Herder den philosophischen Grundstein für eine neue
philosophisch-dichterische Grundhaltung im deutschen Sprachraum legten.
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Dass sich ausgerechnet fünf finnische Lausbuben auf diese auch „zeitgenössische Genieperiode“ genannte Ära
berufen, mag im ersten Moment wie ein schlechter Scherz pubertierender Halbstarker
klingen. Nicht jedoch wenn man weiß, dass jene Strömung die erste freidenkerische
Jugendbewegung Deutschlands gewesen ist, das Durchschnittsalter des Quintetts 16 (in Worten: sechzehn) Jahre nicht überschreitet und die Jungspunde nun mit ihrem Debüt
„Learning To Rock“ in der Tat einen rockmusikalischen Geniestreich abliefern, der bezüglich
seiner Frische, Unbekümmertheit und Virtuosität höchstens mit dem vor genau zehn Jahren
erschienenen Erstling „Glory To The Brave“ der schwedischen Genregenossen
HAMMERFALL zu vergleichen wäre (mit diesem ihren Werk leiteten die Göteborger
Hammerschwinger bekanntlich die Renaissance des von vielen „Fachleuten“ bereits
totgesagten traditionellen Heavy Metals ein).
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