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Regener Pappik Busch | Freitag 19/09 2025 20.00 h Bielefeld, ROH Foyer
| vvk: 45,35 € |
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Am 24. März 2025 erscheint »Field of Lights«, das dritte Album von REGENER
PAPPIK BUSCH. Das Jazz-Trio verschiebt den Schwerpunkt seines Repertoires
mit diesem neuen Album in Richtung Cool Jazz und Post Bop und stellt erstmals
drei eigene Stücke vor. Im April und September 2025 gehen REGENER PAPPIK
BUSCH auf Konzerttournee.
Am Anfang war der Jazz: Als Sven Regener in den frühen Achtzigerjahren nach Berlin
kam, wollte er zunächst Jazz machen. Es wurde dann eine dem damaligen Zeitgeist
entsprechende, avantgardistische Variante davon: Regener war Trompeter und spielte
bei der No-Jazz-Band Zatopek, erst später wurde er Sänger und Songschreiber von
Element of Crime und die Trompete trat etwas in den Hintergrund.
Diese Wurzeln verbinden ihn mit Richard Pappik (Schlagzeug) und Ekki Busch
(Klavier), hier sind drei Musiker, die sich musikalisch blind vertrauen, spielen sie doch
seit Jahrzehnten zusammen bei Element of Crime. Und als Regener sich ab 2012 noch
einmal verstärkt der Trompete und dem Jazz zuwandte, fanden die drei sich schließlich
im Jahre 2018 zu REGENER PAPPIK BUSCH zusammen.
Gleich mit dem Debüt, »Ask Me Now«, erreichten REGENER PAPPIK BUSCH 2021
die Spitze der deutschen Jazz-Charts, das Trio spielte bei den Leverkusener
Jazztagen, veröffentlichte 2022 das zweite Album »Things to Come«, gab mit Blixa
Bargeld einen Abend aus Werken der Beatliteratur und Bebop-Klassikern und spielte
zahlreiche Konzerte.
»Field of Lights«, ihr drittes Album, ist von maximaler Unmittelbarkeit geprägt. Durch
die Triobesetzung mit Klavier, Trompete, Schlagzeug entsteht ein harter Sound, etwas
Karges, Sprödes in der Musik, durch das sich Räume öffnen. Die Musik hat Platz zu
Atmen.
Wir hören auf »Field of Lights« Klassiker wie »All Alone« und »Billie’s Blues« von Billie
Holiday und Mal Waldron, »Nostalgia In Times Square« von Charles Mingus und eine
äußerst raffinierte, pointierte Version von Thelonious Monks »Bye-Ya«.
Wir hören diese und andere bekannte Stücke, aber wir erkennen sie nicht immer gleich – weil es REGENER PAPPIK BUSCH tatsächlich gelingt, ihnen eine neue Perspektive
abzugewinnen.
Es ist Musik, die aus einer anderen Zeit, einer anderen Welt zu kommen scheint, die
in Wahrheit aber einfach nur zeitlos ist. Ein Gefühl, das sich nicht zuletzt durch die
offene Bearbeitung von REGENER PAPPIK BUSCH einstellt: Sie nähern sich dem
Material mit Kenntnis, Leidenschaft und Respekt, aber nicht devot.
Die drei eigenen Kompositionen fügen sich nahtlos in diesen Rahmen. Wer die
Atmosphäre am Chamissoplatz in Berlin-Kreuzberg kennt, wird ihren Widerhall in dem
Stück »Chamisso Square« mühelos erkennen. Die Wehmut in der Trompete spiegelt
die erhabenen Gründerzeitfassaden, das Klavier das schummrige Licht der
Gaslaternen, das exzentrische Schlagzeug die holprige Geradlinigkeit des
Kopfsteinpflasters sowie die romantische Märchenkunst im Werk des Namensgebers
Adelbert von Chamisso.
Ähnliches gilt für »Round Top«, in dem man meint, einem Abschied von Irgendetwas,
einer Trauer um einen Verlust beizuwohnen. Das in die Endlosigkeit zerdehnte
Titelstück »Field of Lights« schließlich kündet von dem musikalischen Verständnis
dieser Männer: Man spürt in jeder Note ihre jahrzehntelang gewachsene Vertrautheit,
das intuitive Wissen um den jeweils nächsten Schritt des anderen. »Field of Lights« ist also insgesamt weniger Bebop, weniger Vaudeville als die
Vorgänger, zugunsten eines noch freieren Zugangs. Das Stride Piano tritt als Lead
Instrument zurück zugunsten einer lyrischeren, eben Cool-Jazz-artigen Spielweise,
wie wir sie von Pianisten wie Wynton Kelly kennen. Man spürt in solchen Momenten,
den improvisatorischen Geist, mit dem REGENER PAPPIK BUSCH »Field of Lights«
im Herbst 2024 an nur zwei Tagen im Berliner Tritonus Studio aufgenommen haben.
Da ist eine besondere Frische und Spontaneität, die »Field of Lights« auszeichnet.
Wenn REGENER PAPPIK BUSCH die neuen Stücke im April und September 2025
live aufführen, werden sie womöglich schon wieder ganz anders klingen. Abend für
Abend.
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