|
Jan Delay & Disko No. 1 + Haiyti | Samstag 20/07 2024 19.00 h Paderborn, Schloß- und Auenpark
| vvk: Ausverkauft! | |
Wann hast du Jan Delay zum ersten Mal gehört? Im Weserstadion, als zur Abwechslung mal
ein richtig gutes Fußball-Lied durchs Oval schepperte? Auf einem Festival, du tanzend im
Publikum, oben auf der Bühne ein Vollstyler und Vollblutentertainer im durchgeschwitzten
Maßanzug mit der wirklich allerbesten Band der Welt im Rücken? Im Radio, als Nena
plötzlich nach Reggae und deutsche Popmusik auf einmal verdammt cool klang? Oder schon
in den neunziger Jahren auf irgendeiner HipHop-Jam zwischen Mainz und Itzehoe, als eine
winzige Gruppe von Überzeugungstäter:innen das Fundament legte für das, was deutsche
Popkultur heute ist? Irgendwie, irgendwo, irgendwann wird es gewesen sein. Ihren persönlichen Jan-Moment
haben quasi alle, die in den letzten gut 30 Jahren nicht unter einem Stein gelebt haben und
einen gepflegten Beat zu schätzen wissen. Ob Alt-68er und 187er. Rap-Nerd oder RabeSocke-Fan. Alte Schule, Gen-Z oder ganz egal. Niemand hat Musik in diesem Land so geprägt
wie Jan Delay. Und niemand hat sich selbst so konstant, so konsequent weiterentwickelt,
von Album zu Album, von Zeitalter zu Zeitalter, von Flash zu Flash. Fünf Solo-Platten. Vier
Live-Alben. Drei stilprägende Bands. Und unzählige Shows, vom Jugendzentrum bis hin zu
Rock im Park. Forever Jan? Zumindest Zeit für einen kleinen feierlichen Rückblick. Kurz die Fakten: Am 03.05.2024 erscheint Jan Delays Best-Of “FOREVER JAN (25 Jahre Jan
Delay) ”. Darauf sind seine größten Hits und zwei komplett neue Songs. Zusätzlich gibt es
eine Sammlung legendärer Nebenprojekte und Raritäten (Ehrensache für einen, der stets
unter der Oberfläche gediggt hat und dessen zweiter Song überhaupt eine Ode an die BSeite war) sowie die besten Momente seiner Lockdown-Initiative Diskoteque. Das alles gibt
es natürlich in diversen Konfigurationen, vom formschönen limitierten Vinyl Box zum
Ausstellen bis hin zur CD zum sofortigen Aufdrehen und Abgehen. Denn wenn der
Kinginseimding zum Rave lädt, ist Showtime. Egal ob 1999 oder 2024. “FOREVER JAN (25 Jahre Jan Delay) ” packt diese 25 ( ) Jahre in die derbstmögliche
Compilation – und macht, bei aller stilistischen Diversität, vor allem den roten Faden dieser
in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Karriere erkennbar. Jan Delay ist eine Ikone des
deutschen Pop. Er hat ganze Generationen dazu inspiriert, auf ihr Raveheart zu hören und
konsequent ihr Ding zu machen. Vor allem aber ist er immer Fan geblieben. Wer einmal
morgens um fünf Uhr einen Dancefloor mit Jan geteilt oder mit ihm über die letzte Platte
von Soundso diskutiert hat, ja wer ihn auch nur einmal auf der Bühne erlebt hat, weiß, was
ihm Musik bedeutet, wie sie ihn antreibt, wie sie sein Wirken definiert. Die Beats, der Bass,
der ganze Bumms: Das ist das Element von Jan Delay. Und er hat diese Leidenschaft stets
sehr direkt in seine eigenen Projekte überführt. Ob er als junger Mann ein Refugium in der alten Seele des Roots Reggae fand, als ihm der
Deutschrap-Hype zu bunt und die Stimmung im Land finster wurde. Ob er dem Schland der
Körperkläuse und Bewegungsbertas seine originäre Form von Tanzmusik schenkte (und sich
selbst damit eine neue Karriere). Ob er seine persönliche Begeisterung für geile
Gitarrenmucke in eine ureigene Version von Rock On & On & On übersetzte. Oder ob er all
seine Einflüsse – den Rap und den Reggae, den Funk und den Soul, Udo und Dr. Dre,
Hamburg und die Welt – zusammenwarf und einfach drauflos vibete: Jan Delay hat Feuer
genommen und neues Feuer geschaffen.
Im Sommer 2024 geht JAN DELAY dann mit seiner phänomenalen Band DISKO No.1 auf
große „Best of 25 Years“ Sommertournee. Am 13.11. startet der offene VVK für die Sommershows.
Seit sie vor knapp zehn Jahren aus dem Nichts in eine Szene im Umbruch platzte (und diesen Umbruch im Alleingang auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigte), war sie mittendrin und doch nie richtig dabei. Sie hat Musik mit den Großen gemacht: Trettmann, Casper, Haftbefehl, Miksu/Macloud. Und sie hat den deutschen Pop geprägt: sein Vokabular, seine Kadenz, seine Melodien, seine ganze Geschwindigkeit. Dennoch ist sie immer auch eine Außenseiterin geblieben, ein Phänomen, das sich ihrer Umwelt entzieht und ihrer Konkurrenz sowieso. Man guckt auf sie. Aber wirklich greifen kann man sie nicht. Und die Welt, die ist Haiyti ohnehin immer zu klein gewesen.
|