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Blackout Problems + Van Holzen | Samstag 15/10 2022 20.00 h Bielefeld, Stereo
| vvk: 27,10 € abk: 30,00 € |
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Um einen Song zu schreiben, der ‘MURDERER‘ heißt, aber mit den Worten
„L.O.V.E. for everybody“ endet, braucht es eine Band, die drei Dinge verstanden
hat: Erstens, politischer Aktivismus und Systemkritik sind notwendig, um
Menschenleben zu schützen. Zweitens, die Welt ist auch in ihren Gefühlen der
Wut, Verwirrung und des Mitgefühls eine vernetzte Gemeinschaft. Und drittens,
Dark-Pop kann ein Werkzeug sein, um genau das zu kanalisieren.Mit „DARK“ erschien am 15.01.2021 das dritte Album von BLACKOUT PROBLEMS,
auf dem direkt beim angesprochenen Opener ‘MURDERER‘ klar wird, dass sich
Wut verwandeln muss. Die Wut, das ist der Unmut über den Zustand einer
Gesellschaft, die unfähig scheint – trotz aller Warnhinweise, die uns die
Geschichte und die Wissenschaft aufzeigt - einen friedlichen und zukunftsfähigen
Ort zu gestalten.
Dabei steht der Text im Lichte der verstörenden Schlagzeilen der vergangenen
Jahre und spiegelt unüberhörbar den Schmerz angesichts der hierzulande
wiedererstarkten rechten Kräfte und des weltweiten Triumphzugs des
Populismus wider. Diese Wut und dieser Schmerz ziehen sich auf DARK durch
Themen wie Klimawandel, persönliche Niederschläge aber auch den Mut zum
Weitermachen.
„DARK“ ist am 15.01.2021 via Sony Music/Munich Warehouse erschienen und
stieg auf Platz 12 der deutschen Albumcharts ein.
VAN HOLZEN sind zurück - „Und kotze soweit ich kann“ singt Sänger Florian Kiesling in „Schlafen“ mit
ähnlicher Attitüde, mit der die Band den Herren dieser Welt spätestens seit der Gründung der Band im
Jahr 2015 entgegentreten. Wettkampfs-Moral, die nur Verlierer zurücklässt. Ein Umstand, dem sich die
Alternative-Rock-Band im Jahr 2022 noch immer zu propagieren verpflichtet fühlt.
Vielleicht braucht es einen privilegierten Ort wie Ulm, der Heimatstadt des Dreiergespanns, um einen
reflektierten, kritischen Blick aus der Ferne auf die Geschehnisse und Verhältnisse der Welt und
Gesellschaft zu bekommen. Dort wuchsen Florian Kiesling, Jonas Schramm und Daniel Kotitschke auf,
ohne als klassisches Rock-Line-Up ausschließlich von anderer Rockmusik inspiriert zu sein. Denn in einer
diversen Welt, in der wir mehr und mehr miteinander verbunden sind und uns gleichzeitig immer weiter
isolieren braucht es auch viele verschiedene Arten und Ventile, für verschiedene Menschen, mit
verschiedenen Gefühlen. Die Emotionalität und Energie, die Rockmusik auszeichnet, findet sich in
abgewandelten Formen immer mehr in neuer Musik populärer Genres wieder. Und so ziehen auch VAN HOLZEN ihre Inspiration heute vielmehr aus Pop, Rap oder Indie-Musik und
generieren mit ihren Instrumenten so einen einzigartigen wie vielseitigen Sound, der abseits von
vermeintlicher Genregrenzen zu überraschen weiß. Ohnehin entstehen die Songs in erster Linie aus
ihren persönlichen Gefühlen heraus, die beim Blick aus besagter Privilegierung auf eine Welt voller
Ungerechtigkeiten, Katastrophen und deren Herausforderungen in ihnen wachsen. Songs, in der die
Band ein Ventil für ihre stärksten Emotionen findet: Angst, Zweifel, Wut, aber immer wieder auch
Hoffnung, Verständnis, Achtsamkeit, (Selbst-) Liebe, der Fokus auf das Gute und die Stärkung dessen.
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