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Monster Magnet | Mittwoch 13/07 2022 20.00 h Bielefeld, Lokschuppen
| vvk: abgesagt |
Was macht eine Band, die immer Konzerte spielt und erst auf der Bühne so richtig lebt,
wenn ihr alle Auftrittsmöglichkeiten genommen sind? Vor dieser Frage standen
Monster Magnet im Frühjahr 2020. Eben waren sie von ihrer letzten Tour in Spanien
und Italien zurückgekehrt und hatten die verheerenden Auswirkungen der Pandemie
direkt miterlebt. Volle Krankenhäuser, tote Menschen, verschlossene Türen und eine
abgefuckte amerikanische Politik. Dystopie! Apokalypse! Revolution! Situationen und
Wörter, die dem Mastermind Dave Wyndorf enorm bekannt vorkamen. In seiner
Jugend waren die Bedrohungen das nukleare Armageddon, der Vietnamkrieg, das
Kent-State-Massaker, Charles Mansons Morde, Chaos und Tod beim AltamontFestival, billiges LSD an der Schule... Für einen Jugendlichen in den späten 60ern und
frühen 70ern wie Wyndorf war das Leben schon mal ein paranoider Alptraum
gewesen. Damals hielt ihn die Musik aufrecht. Dieser laute und obskure Sound, der
dem Metal, Disco, Reggae, Stadion Rock voranging und wie aus dem Nichts
gekommen war. Die Entscheidung war getroffen, Monster Magnet würden ein CoverAlbum mit dem Titel „A Better Dystopia“ aufnehmen. Dafür zogen sich die Musiker in
ihren privaten Lockdown zurück und produzierten die Platte ganz alleine in den Freak
Shop Studios in New Jersey. Es dürfte nicht allzu viele Menschen geben, die alle
Songs dieser Compilation auf Anhieb und ohne Google ihren originalen Bands
zuordnen können. Nein, selbst etliche Bands dürften sogar echten Fans des Genres
unbekannt sein. Hawkwinds „Born to Go“ ist geradezu ein Hit, „Be Forwarned“ von
Pentagram könnte auch noch bekannt sein. Aber The Scientists, Table Scraps, PooBah oder Morgen kennen wirklich nur noch ein paar echte Insider – und natürlich Mr.
Wyndorf, der deren rauschhafte Musik aus den Tiefen gerettet hat. Monster Magnet
haben sich in den Bunker zurückgezogen, alte Songs für neue Zeiten aus der Kiste
geholt, in denen die Paranoia ihre schmierigen Finger ausstreckt. Vor allem aber
rocken sie. Monster Magnet haben aus schlimmen Zeiten und alten Erinnerungen eine
ihrer besten Platten gemacht. Jetzt wird es Zeit, das Biest wieder loszulassen, auf die
Bühnen zu gehen und die Botschaft in die Welt zu tragen: Früher waren selbst die
Dystopien besser! Und vor allem klangen sie cooler!
Begleitet werden Monster Magnet auf ihrer Tour von der Londoner Garage-Rockband
Saint Agnes, welche die Shows mit ihrem satten Sound eröffnen werden.
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| Monster Magnet |
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