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Chefboss + Tribade | Mittwoch 30/10 2019 20.00 h Bielefeld, Movie
| vvk: 18,30 € abk: 20,00 € |
Chefboss, das sind Alice Martin, Maike Mohr und ihre Gang. Chefboss, das ist Abrissparty-Pop und Tanzen, das ist Dancehall auf Deutsch, das ist Boom, Boom, Boom und vor allem eins: Ein hochgerüstetes Hitdezernat.
Wenn Chefboss nicht durch feuerpolizeiliche Bestimmungen oder sonstige Beschränkungen im Club zurückgehalten werden, geht es bei ihnen ums Maximale: Konfettikanone, Co2-Kanone und am liebsten so viele Tänzer, wie gerade noch auf die Bühne passen. Letzteres stellt dabei die größte Differenz dar zu herkömmlich Musikschaffenden. Die Grundidee: Der Energieträger Tanz soll auf keinen Fall wie sonst bloß an den Hörer oder halb motivierte Backgroundhüpfer outgesourced werden. Dass bei ihren Gigs auch das Publikum tanzt, ist zwar beabsichtigt, aber es geht darum, diese Kunstform gleichberechtigt ins eigene Boot zu holen. Dazu läuft Musik, die viele Assoziationsräume öffnet: Baile Funk, Dancehall, Voque … die Band selbst kann sich einigen auf M.I.A., auf Major Lazer, auf Buraka Som Sistema, natürlich auf die Liveshows von Deichkind und natürlich aus dem Underground.
Angefangen hat es vor zwei Jahren, Maike liegt wach im Bett. Wie könnte man diese ganze Kraft der eigenen übergeschnappen kreativen Clique in einen Act überführen? Das raubt ihr den Schlaf. Dabei zeigt sich die Antwort dann so leicht: Wir machen es jetzt einfach. Chefboss it is. Um den Nukleus von Maike, Alice und ihrem Produzent Flo kreisen bei Chefboss je nach Bühnensituation, Dreh oder anderen Umständen noch diverse Tänzer und assoziierte Kreative.
Schon mit ihrer Debüt-EP „Blitzlichtgewitter“ aus dem Jahr 2015 mucken Chefboss gleich richtig auf. Sie werden als beste Newcomer für den HANS nominiert und nehmen, wenn sie gerade schon mal dabei sind, auch gleich noch den Sieg bei der FritzNacht der Talente mit. Außerdem sind sie Newcomer des Monats bei NJOY. 2016 wird selbstredend aufgelevelt. Noch eine HANS-Nominierung in der Kategorie “Umfeld” und vor allem: jede Menge Live-Auftritte.
"Degga! Ich hab’ das Gefühl, wir waren das Jahr nur unterwegs", sagt Alice. Stimmt auch: Chefboss spielen ihre erste Nightliner-Tour aber legen den Festivalsommer über auch die ganz großen Bühnen bei Rock am Ring und Rock im Park, dem Deichbrand oder dem Hurricane in Schutt und Asche. Nach all der Live-Action kommt jetzt auch Chefboss in Albumform, Glitzer und tanzbare Beats inklusive: Kinder, freut euch auf "Blitze aus Gold"!
Tribade sind die drei jungen Rapperinnen Bittah, Masiva Lulla und Sombra Alor aus Barcelona und die
transfeministische Revolution, auf die der Rap gewartet hat.
Sie repräsentieren nicht das hippe Barcelona sondern diejenigen, die versuchen sich in dieser Stadt als Teil
einer real existierenden Arbeiter*innenklasse durchzuschlagen. Seit jeher der Kultur des HipHops
verbunden, ist Rap ihr Sprachrohr um Missstände anzuprangern und sich gleichzeitig durch Musik und
Poesie zu befreien. Ihre Texte spiegeln die Lebensbedingungen von drei jungen Frauen im 21. Jahrhundert
wider, ihren Kampf gegen Prekarität in einer von Männern dominierten Gesellschaft. Gleichzeitig versuchen
sie mit ihren Lyrics den häufig zum Schweigen gebrachten Realitäten wie der der LGBT Community,
Nachbarschaftskämpfen, Antifaschistischen und Antirassistischen Initiativen Gehör zu verschaffen.
Barcelona ist musikalisch viel mehr als der Mestizo der 90er Jahre oder die Rumba. Tribade verquirlen in
ihrer Musik Rap mit Flamenco, Soul, Afrotrap und Reggaeton.
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