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Zurück Zuhause Festival 2017 mit Casper + Jace + Der Ringer + Gurr + Mavi Phoenix + Trettmann + Ahzumjot + Kraftklub | Freitag und Samstag 15/12 bis 16/12 2017 19.00 h Bielefeld, Ringlokschuppen
| vvk: ab 28,00 € |
“LANG LEBE DER TOD“
Einfach war es nicht: Beinahe vier Jahre ist es her, dass mit “Hinterland“ das bislang letzte Casper-Album
erschienen war. Der Nachfolger “Lang lebe der Tod“ wurde verschoben, verfeinert und vermutlich auch
mal verflucht. Jetzt aber steht fest: Casper hat der vielleicht schwierigsten Phase in seinem Leben ein
echtes Großwerk entrissen, das anders ist als seine bisherigen – und trotzdem mindestens genauso gut.
Ein Triumph. Das Schlüsselwort der vergangenen Jahre: Angst. Alle scheinen immerzu Angst zu haben,
und so sind natürlich auch nahezu alle gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen dieser Zeit eng
mit dem Begriff Angst verknüpft: Angst vor zu vielen Geflüchteten, Angst vor Armut, Angst vor der
Digitalisierung, Angst vor dem Alter. Angst vor allem und jedem und davor, dass es nicht immer so sein
wird, wie es einmal war. Das neue und insgesamt vierte Casper-Album, welches am 1. September 2017
erscheint, heißt “Lang lebe der Tod“. Und weil die Angst vor dem Sterben die Urangst schlechthin ist,
nimmt er die Angst also gleich im Titel auf die Schippe. Dabei hat auch Casper Angst, so wie wir alle. Und
zwar vor allem: Angst, dass seine Musik nicht gut genug oder nicht verstanden werden könnte. “Lang
lebe der Tod“ sollte schon einmal erscheinen, vor ziemlich genau einem Jahr. Damals war der Titelsong
als erste Single veröffentlicht worden und es war einer der besten Songs dieser Karriere. Ein
sequenzergetriebenes Industrial-Rap-Monster, das mit Sizarr, Dagobert und – ein echter Scoop! – Blixa
Bargeld genau die richtigen Gäste präsentierte. “Lang lebe der Tod“ legte die Latte für das vierte Casper-
Album ziemlich hoch und irgendwann stellte er fest: Der Rest ist noch nicht ganz auf dem Niveau. “Ich
wollte mit diesem Album unbequeme Musik für unbequeme Zeiten machen“, sagt Casper, “es sollte wirr
sein und schwer zu verfolgen. Gerne auch ein bisschen kaputt, aber irgendwie fehlte damals noch
etwas.“ Mit “Hinterland“ hat er das Leben umarmt, den Aufbruch und die Suche. Nun begibt sich Casper in die Dunkelheit und umarmt den Tod, aber natürlich nicht nur das: Der Tod wird bei ihm zu einer
Metapher für das Leben, das wir führen. “Lang lebe der Tod“ wartet mit zahlreichen musikalischen
Überraschungen auf, präsentiert ebenso unerwartete wie sensationelle Feature-Gäste, und vor allem:
einen Casper, der sich ein weiteres Mal hinterfragt hat und dabei zu ganz neuen und aufregenden
Antworten gekommen ist. Insofern hat sich jede Sekunde des Zweifels, des Haderns und der harten
Arbeit an diesem Album gelohnt. Casper hat das Politische im Privaten gefunden und andersrum. Und
ohne die dunklen Tage dazwischen hätte er den Zeitgeist vermutlich nicht so genau auf den Punkt
erwischt. Eins aber ist ihm wichtig: “Es geht mir nicht darum, mit erhobenem Zeigefinger Dinge zu
denunzieren, sondern ich will diese Orwell-Welt beschreiben, in die wir uns immer mehr bewegen, und
sei es mit den Mitteln der Übertreibung.“ Casper hat Nine Inch Nails gehört, die Krupps, KMFDM, Alien
Sex Fiend und die Einstürzenden Neubauten. In anderen Phasen hat der Hardcore-Sozialisierte sein Herz
für Deutschpunk wiederentdeckt, am nächsten Tag Drake und Kanye gefeiert und kurz danach die DJ
Helena Hauff. Am Ende ist “Lang lebe der Tod“ ohnehin ganz klar Post-Genre: Der leidenschaftliche
Musikfreak Casper war schon immer zu offen und vielseitig orientiert, um sich musikalisch zu
beschränken, diese Zeit der offenen Grenzen ist insofern seine Zeit. Und am Ende ist es ohnehin alles
Casper-Musik, unter seiner Hand fließt alles zusammen, wird alles eins. Neben den Genannten gibt es
weitere Gäste und helfende Hände auf diesem Album: Portugal The Man gastieren ebenso wie der alte
Freund Ahzumjot auf “Lass sie gehen“, Drangsal ist bei der ersten Single “Keine Angst“ dabei, abermals
Portugal The Man sowie Silkersoft koproduzierten einzelne Passagen und natürlich halfen einige Musiker.
Vor allem aber ist “Lang lebe der Tod“ das gemeinsame Werk von Casper und seinem Produzenten
Markus Ganter, der auch die meisten Instrumente im Alleingang einspielte. Es kann niemals bleiben wie
es ist und wenn es so bliebe, würde es langweilig. “Wenn die Leute verstünden, worum es mir mit diesem
Album geht, wäre das schön“, sagt Casper. Lang lebe der Tod!
Ahzumjot wollte als Kind Schauspieler oder Journalist werden, doch als Fan englischsprachiger Rapmusik begann er schon im Jugendalter selbst mit dem Musizieren. Entsprechend seinem Motto „Wenns auf Englisch und gut ist, kann man das auch auf Deutsch gut machen."
Der Ringer ist eine deutsche Indie-Pop Band aus Hamburg. Aber überzeugt euch selber....
Jace hat den Hip-Hop verstanden. Mit seiner Crew, der Flavour Gang, liefert der Hamburger das norddeutsche Update von Rap in 2017 - inklusive jeder Menge 808s, Hashtag-Hooks und VHS-Video-Ästhetik. DAs würdigten nicht nur hiesige Rap-Portale wie Juice mit exklusiven Videopremieren, sondern auch die Jury des Hamburger Musikpreises Krach+Getöse, die den Rapper vor kurzem als einen von fünf Nachwuchsacts auszeichnete. Und in der Musikindustrie soll man bereits die Ohren gespitzt haben. "Wer nicht fühlt, bleibt dumm", rappt Jace auf seiner "Komme Vorbei"-EP und verlässt sich dabei ganz auf sein musikalisches Gespür. Wer die energischen Strophen des Jungen nach erstmaligem Hören noch nicht mitrappen kann, wird doch spätestens nach dem zweiten Refrain mit anstimmen. Denn jeder einzelne Song von Jace ist ein heimlicher Hit.
Kraftklub sind von 1Live und den Hörern zur "Besten Band" und zum "Bester Live-Act" gewählt worden. Gratulation und ein großartige Gelegenheit die Band im kleinen Rahmen im Ringlokschuppen zu sehen.
Es gibt nicht besonders viel über die österreichische internationale Musikszene zu sagen und man wird Probleme haben, mehrere Leute auf der Welt zu finden, die darauf warten, bis DER nächste österreichische Künstler, The Next Big Thing aus Österreich auf dem Radar erscheint, besonders wenn es um Urban Pop Musik geht. Aber wen interessiert’s? Mavi Phoenix sicherlich nicht. Die österreichische Urban / Pop Künstlerin liebt die Position, in der sie sich gerade befindet und macht Musik, genau auf die Art und Weise, wie sie sie machen möchte und nicht so, wie es die Musikindustrie verlangt.
Die junge Künstlerin mit syrischen Wurzeln begann im zarten Alter von 11 Jahren Musik zu produzieren, als sie von ihrem Vater ein altes Mac Book bekam. Daraufhin begann sie, Gitarre zu lernen und produziert seitdem Musik. Deutsche Songtexte waren nie eine Option für das Mädchen, das mit David Bowie und den Queens Of The Stone Age groß wurde und eine englische Schule besuchte.
Urban Rap hat einen großen Einfluss auf ihren wirklich außergewöhnlichen Style und ihren Sound, der Beweis für die Ausgelassenheit der Jugend und ihrer „Don’t Give A Fuck“ Attitüde ist. Ihr Track »Quiet« platzierte sich sofort weltweit in den Spotify Viral Top 50 Charts und blieb sogar zwei Wochen hintereinander auf Platz 1 der FM4 Charts in Österreich. Ende März veröffentlichte sie ihre »Young Prophet« EP auf ihrem eigenen Label LLT. Mavi bestätigte ebenfalls schon die ersten Sommer Festivals für 2017 und arbeitet gerade an neuen Videos und Tracks. Mavi Phoenix: definitiv eine Künstlerin, die man im Auge behalten sollte.
"Trettmann hat einen Run - nach drei hochgelobten EPs mit KitschKrieg, einer Kollabo EP mit Megaloh, Supporttourneen & Musik mit Bonez MC & RAF Camora und den Beginnern, kommt Trettmann nun mit neuem Album im Gepäck auf Tour. Turn Up mit dem Based Adriano, Soundsystem Energie mit dem Prototyp des deutschen Trap Sängers, nenn es wie du willst: Tretmann ist 2016 durch die deutsche Musiklandschaft marschiert wie ein hungriger Newcomer und seine Gang KitschKrieg ist in aller Munde. 2Alles selber, alles echt" ist das Motto der Familie und deshalb nennt man die Tour und das Album einfach mal #DIY."
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