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Mutter | Samstag 25/10 2014 20.30 h Bielefeld, Bunker Ulmenwall
| vvk: 17,20 € abk: 18,00 € |
Sie waren Lichtjahre fern
Jede neue Platte von Mutter ist mehr Überraschung als Routine. Was
kommt jetzt? Eine verlässliche Konstante ist die Stimmung, die eines
elegischen Fatalismus, die Stimmung, die versucht in uns, in unsere
Gesellschaft einzudringen, aber jedes Mal wieder von uns gesagt
bekommt: "Ihr gehört nicht dazu."
Aus diesem Stigma der Vergeblichkeit ergibt sich der melancholische
Sound des unfixierten Entgleitens, die das indifferente Leben der
Protagonisten in den Texten von Max Müller nachbildet. Worte, die man
einstecken kann, Bilder, die so konkret sind wie Fotografien, die man
zwischen den Seiten eines Buches versteckt, ohne sie zu beschriften,
kein Name oder Datum, und wenn sie jemand zufällig findet, und fragt,
wer das sei, würde man sie ihm wortlos aus der Hand nehmen. Sie
waren niemals hier.
Es tauchen Menschen aus dem Nebel auf, wie bestellt und nicht
abgeholt, und genauso verschwinden sie wieder. Da ist ein Mann, auf
den kein Schicksal wartet, denn dieses liegt bereits hinter ihm. Eine
Frau, deren kleines Herz in ihrem Hals schlägt, sie ist sich noch nicht
sicher: ist das das Glück, das auf sie wartet? Am Abend gehen sie aus
und sehen die anderen wie sich selbst. Das war das einzige, was sie tun
können. Es passiert genau das, was man glaubt, dass es passiert.
Waren sie jemals hier? Oder waren sie Lichtjahre fern?
Keine neue Platte von Mutter ist vorhersehbar. Ihre Wucht ist
schleichend, ihre Wirkung aber direkt. Ist die Platte aus, hat man Angst,
sich an sie zu erinnern.
Tex Rubinowitz, Wien, 2. Juni 2014
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