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Steven Wilson and Band | Sonntag 27/10 2013 20.00 h Bielefeld, Ringlokschuppen
| vvk: 41,50 € abk: 43,00 € |
Steven Wilson bestätigt neue Termine für den Herbst
Im März war Steven Wilson ja bereits bei uns und hat auf einer fast komplett ausverkauften Tour (nur bei einem Termin gab es noch Restkarten) wieder einmal sein übergroßes musikalisches Talent unter Beweis gestellt. Dabei stand sein neuester Release "The Raven That Refused to Sing (And Other Stories)" im Mittelpunkt der Auftritte, ein furioses Album voll fantastischem Artrock. Wobei der Titel nicht zufällig auf eines der bekanntesten Stück von Alan Parsons anspielt ("The Raven" von dessen Album "Tales Of Mystery And Imagination"), ist es Wilson doch gelungen, die Legende aus seinem wohlverdienten Ruhestand zu reißen und als Coproduzent mit ins Studio zu nehmen. Tatsächlich hat der Brite mit der Platte etwas geschafft, was kaum mehr jemand für möglich gehalten hat – abgesehen davon, dass er damit auf Platz drei in die Charts eingestiegen ist: Er hat ein darniederliegendes Genre aus seiner formalen Unbeweglichkeit geholt und in moderner Form aufregend wiederbelebt. Wer erlaubt es sich denn heute noch ernsthaft, Stücke mit einer Länge über zehn Minuten oder Konzeptalben herauszubringen? Doch nur jemand der weiß, wie man gegen iTunes und den Hang zum Einzelstück anspielt, wie man große Bögen schlagen kann und dabei zu keiner Sekunde langweilt. Natürlich arbeitet der Brite daran schon lange, wie seine Diskografie beweist (die übrigens, zusammengestellt von Uwe Häberle auf rund 500 DIN A4 Seiten, im Netz abzurufen ist), ist er doch am bekanntesten als Kopf der Progressive Rocker von Porcupine Tree. Daneben beschäftigte er sich mit Krautrock (Incredible Expanding Mindfuck, kurz I.E.M), seiner persönlichen Version aus elektronischem Drone Doom (Bass Communion), Pop (Blackfield, zusammen mit Aviv Geffen). Und dann ist da noch seine Zusammenarbeit mit Tim Bowness unter dem Namen No-Man, die sich noch weniger als alles andere in ein Genre einordnen lässt. Als Produzent stehen so illustre Namen in seiner Referenzliste wie Emerson Lake & Palmer, Opeth, Marillion, Anja Garbarek, Jethro Tull oder King Crimson. Noch anders gesagt: Wilson hat einen großen Teil seines Lebens in Tonstudios verbracht. Den Rest seiner Tage stand er wohl auf der Bühne und hat seine Musik live gespielt. Stillstand gab es jedenfalls bei dem Sänger, Gitarristen, Keyboarder, Multiinstrumentalisten, Songwriter, Produzenten, Toningenieur und Labeleigner nie. Jetzt ist ihm mit seiner Platte wieder ein großer Wurf gelungen, der live auf der Bühne, ins rechte Licht gerückt mit einer tollen Band noch fantastischer wirkt. Worüber wir uns daher freuen können: Steven Wilson spielt nicht nur im Sommer beim Hurricane und beim Southside Festival, sondern hat nun auch die Termine für den zweiten Teil seiner Reise bestätigt, die ihn im Herbst durch weitere sechs Städte führen wird.
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