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Die Toten Hosen+ + Donots + The Computers + The Living End | Samstag 31/08 2013 17.30 h Minden, Weserufer
| vvk: 43,50 € abk: 48,00 € |
Die meisten Konzerte der im November gestarteten "Der Krach der Republik“-Tournee sind ausverkauft. Aufgrund der ungebrochen großen Nachfrage wird die Tour in diesem Jahr fortgesetzt. Aktuell wurden nun noch mal 4 weitere Termine bestätigt. Neben München, Bayreuth und Mannheim wird es im Sommer ein Open Air in Minden am Weserufer geben. Das Konzert findet im Rahmen der Mindener Kultursommerbühne 2013 statt.
2012 war ein ganz besonderes Jahr für Die Toten Hosen: Zuerst machten sie sich zu ihrem 30. Bandgeburtstag selbst das schönste Geschenk in Form ihres Studioalbums „Ballast der Republik“ und der dazugehörigen ersten Single „Tage wie diese“, danach hagelte es Rekorde und Premieren: „Ballast der Republik“ hielt sich 6 Wochen auf Platz 1 der Charts, erreichte gleichzeitig in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Spitze der Albumcharts und erhielt Doppelplatin in Deutschland, Platin in Österreich und Gold in der Schweiz.
„Tage wie diese“, der Hit des Jahres, war wochenlang Nummer 1 in Deutschland, Österreich und der Schweiz und wurde mit Doppelplatin in Deutschland, Platin in Österreich und der Schweiz ausgezeichnet. Die aktuelle Single „Altes Fieber“ stieg nach Erscheinen direkt auf Platz 3 in die Singlecharts ein. Mit „Tage wie diese“ auf Platz 15 hatten Die Toten Hosen zum ersten Mal seit der Bandgründung zwei Titel in den Top 15 der deutschen Singlecharts!
Es gibt bei den Toten Hosen kein Erfolgsrezept und keinen Masterplan. Doch irgendwie gelingt es diesen fünf Musikern wie kaum einer anderen Gruppe, für fast jede Situation den passenden Soundtrack zu liefern.
Wichtige Infos für An- und Abreise: Die zu erwartenden hohen Besucherzahlen können zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen führen. Ortskundigen wird daher empfohlen, die Hausberger Straße am 31.08. nach Möglichkeit komplett zu meiden.
Tipps für auswärtige Konzertbesucher:
Anreise mit PKW: Es gibt kostenlose Parkplätze auf den Weserwiesen rund um das Konzertgelände, auf die mit "Open-Air" Hinweisschilder ab den jeweiligen Einfallstraßen geleitet wird. In der Innenstadt sind die Parkhäuser am Marienwall und der Hellingstraße sowie die Rathaustiefgarage bis 2 Uhr nachts geöffnet.
Anreise mit dem Bus: Parkflächen für Reisebusse gibt es direkt am Gelände.
Anreise mit der DB: In Richtung Bielefeld fahren Züge planmäßig um 23:02 | 00:30 | 01:27 Uhr. Ein Entlastungszug wird um 23:34 Uhr eingesetzt. Wer in Richtung Hannover oder Nienburg möchte, muss die S1 um spätestens 23.35 Uhr nehmen.
Tipps für einheimische Konzertbesucher:
Einheimische sollten sich an die dezentralen Parkflächen in der Stadt halten oder direkt zu Fuß oder per Zweirad kommen. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens direkt am Veranstaltungsgelände, werden dort Parkende nach der Veranstaltung länger im Stau stehen, als diejenigen, die einen Fußweg zu einem weiter entfernten Parkplatz in Kauf nehmen.
Abstellplätze für Fahrräder gibt es an der Alten Regierung zwischen Tonhallenstraße, Grimpenwall und Weser. Die Fläche ist für Autos gesperrt.
Vorab dezentrale Abholpunkte vereinbaren, die möglichst weit vom Konzertgelände weg sind. ZOB, Bahnhof und Simeonsplatz sind bekannte Punkte und deshalb wahrscheinlich gut frequentiert, individuell vereinbarte Abholpunkte versprechen eine unkomplizierte Abreise.
Im Blut verbunden. Die Geschichte erscheint älter als die Bibel. Und manchmal endet sie auch damit, dass überall
noch mehr Blut klebt. Brüder. Was kann man daraus alles machen. Brüder befeuern Heldensagen, Dramen,
Tragödien, Komödien. Brüder küssen sich, schlagen sich, ... Und endet die Geschichte nicht wie bei Noel und Liam,
wahlweise Kain und Abel, können wesensfremde Brüder ihre Eigenheiten auch nutzen, um gemeinsam etwas
grösseres zu schaffen. Die DONOTS sind so ein Glücksfall.
1993 in Ibbenbüren, Nordrhein-Westfalen von den Brüdern Ingo und Guido Knollmann, Bassist Jan-Dirk Poggemann
und zwei Mitstreitern gegründet, starten die DONOTS aus dem Nichts. Sie buchen ihre Auftritte selbst via Telefon und
Fax, veröffentlichen zwei Demo-Alben auf eigene Kappe; schließlich werden verschiedene Labels auf sie
aufmerksam. Den Rest des ersten Jahrzehnts ihrer Karriere verbringen die DONOTS in den Händen eines Majors.
Die sind nicht immer liebevoll. Ohnehin steht die Band mit allem, was sie verkörpert und was ihr wichtig ist, im
grundsätzlichen Konflikt mit einer Label-Politik, die auf pure Gewinnmaximierung ausgelegt ist.
Reste von Post-Punk, Singer & Songwriter, Indie- und Alternative-Rock bilden neben Punk, etwas Metal und einer
Menge melodischem Hardcore die Ursuppe, aus der die DONOTS entstehen. Es ist der Soundtrack des
Wiederstands. Ihren ersten Auftritt spielen die Jungs noch in einer Scheune. Es riecht nach Do It Yourself-Spirit,
Pferdemist und Dosenbier. Mit der industriellen Abverkaufs-Attitüde ihrer Gegenüber haben die DONOTS so wenig zu
tun, dass es schon beim Lesen schmerzt.
Kurz: Im ersten Jahrzehnt passiert vieles; nicht alles ist gut. Dafür stehen auf der Haben-Seite insgesamt sechs
Alben, neun Singles, unzählige Konzerte in ganz Europa, diverse Headliner-Touren und unvergessene
Auslandserfolge wie die ausverkaufte Brixton Academy in England. Hinzu kommt das seit 1996 stabile Line Up mit
Eike Herwig am Schlagzeug und Alex Siedenbiedel an der Gitarre, mit denen sich die typischen Charakteristika der
DONOTS erst richtig herausbilden.
2004 kommt es zum endgültigen Bruch mit dem Label. In der Folge gerät die Welt der DONOTS etwas aus den
Fugen. Anwälte, Gerichte, Prozesse strapazieren Nerven und Gefühle. Die Donots verfallen in eine Art Schockstarre.
Es kostet die Band vier Jahre und eine entscheidende Begegnung, bis sie wieder richtig operationsfähig wird. Doch
2008 kehren sie zurück, mit einem Bang wie man ihn in dieser Form selten in Deutschland erlebt hat. Da sieht man
diese, mittlerweile 15 Jahre im Geschäft stehende Band wie sie sich gebärdet als hätte sie sich erst gestern
gegründet. Irgendwo da hinten, in einer Garage voller Gerümpel. Okay, für so einen Gedanken wirken auch die neuen
DONOTS viel zu eingespielt, Punk-Ethos hin, Musikerehre her. Doch selbst treuste Fans attestieren ihnen eine neue
Spielfreude. Als würde es den Fünf unter den Nägeln brennen, der Welt noch einiges zu beweisen ... Was war
geschehen?
“It does not matter how many times you get knocked down, but how many times you get up.” Auf diese handliche
Formel brachte es einst die amerikanische Trainerlegende Vince Lombardi, Ramones-Fans auch bekannt aus der
berühmten “Rock’n’Roll Highschool”. Und die DONOTS sind nicht nur das entscheidende eine Mal häufiger
aufgestanden, die DONOTS sind regelrecht auferstanden! Zu dieser Auferstehung kann sich die Band selbst
gratulieren, zuallererst dankt sie aber Kurt Ebelhäuser (Blackmail). In Kurt finden die DONOTS mehr als nur einen
Produzenten. Sie gehen mit ihm ins Boot-Camp. Nichts ist heilig, jede Routine wird hinterfragt. Nichts ist unmöglich,
alles ist machbar. Die Band fühlt sich endlich wieder herausgefordert und läuft, an den richtigen Stellen gekitzelt, zu
ungeahnter Hochform auf. “Coma Chameleon” erscheint auf dem eigenen Label Solitary Man Records (auf dem die
DONOTS auch Alben von Placebo, Beatsteaks u.a. für den japanischen Markt veröffentlichen). Damit macht sich die
Band endgültig und restlos unabhängig. Alles läuft wieder durch die eigenen Hände. Das Schlafdefizit ist Legende.
Dafür bringt das erfolgreiche Album drei Singles hervor, von denen eine, “Stop The Clocks”, rückblickend in mehr als
einer Hinsicht bemerkenswert erscheint. Diverse Radiosender in Deutschland und Österreich spielen den Song tagein
tagaus und nominieren ihn am Ende des Jahres für diverse Preise, die Fans sind aus dem Häuschen, Youtube zählt
Millionen, das gute Stück verkauft sich wie geschnitten Brot.
Im spektakulär unspektakulären Video-Clip sind bis auf die Knollmann-Brüder (da sind sie wieder!) nur drei bärtige,
harte Jungs als Komparsen zu sehen. Die Fünf laufen mit freien Oberkörpern in der Nacht eine Landstraße entlang.
Weisse Anstaltskleidung und gelöste Handschellen deuten eine eigene Geschichte an. Aber das wichtigste: Sie sind
eine Art Animal Liberation Front und tragen im Laufen kleine Welpen auf den tätowierten Armen. Noch mal: Welpen!
Kleine Hundewelpen! ...
“Wake the Dogs” heißt das aktuelle Werk der DONOTS. Es klingt und wirkt in seiner Gesamtheit als wollten die
DONOTS mit diesem Album genau an diesen Moment, dieses Videoshooting, 2008, irgendwo in den Hinterwäldern
von Schweden anknüpfen. Die Band hatte sich gerade befreit, mit ihr die Brüder und mit ihnen der Sound. Die Welt
stand offen. Ja, und jetzt gibt es eben mit “Wake The Dogs” endlich den echten Payoff! Okay, bereits der Vorgänger,
“The Long Way Home”, zeigte 2010, dass die DONOTS noch einige Tricks in der Hinterhand haben. Aber so richtig
zeigen sie diese Tricks erst auf ihrem neuen, mittlerweile neunten Album. Im Video zum Titelsong sieht man übrigens
hauptsächlich: ... Hunde!
Das zweite Jahrzehnt hat für die DONOTS mit einer Pause begonnen, vielleicht sind sie daher so munter dabei, die
Zeit wieder einzuholen. Ihre Platten verkaufen sich besser denn je, auf ihren Touren verzeichnen sie
Besucherrekorde, ihnen geht es einfach besser - in jeder Hinsicht. Und das hört man ihnen deutlich an.
xxx Appendix xxx
Im Vorfeld der Veröffentlichung ihres neuen Albums haben die DONOTS Oliver Uschmann gebeten, einen anderen
oder auch diesen Waschzettel zu schreiben. Eigentlich hatte der viel beschäftigte Journalist und Schriftsteller
(”Hartmut und ich”) keine Zeit. Dann setzte er sich die Kopfhörer auf und ... war weg. Statt einer Presseinformation
schrieb er am Ende eine Art Liebesbrief in drei Akten. Das ganze endet mit einer Mail an Ingo Knollmann. Der genaue
Wortlaut ist überliefert mit:
“Leck mich am Arsch, ist das fantastisch.”
Das musste sein. So endet der Text. Zwischen Überlastung und Begeisterung findet Uschmann noch zahlreiche
Referenzen, die kaum verschlüsselt von britischem Punk-Rock über sonnigen Orange County-Hardcore bis zum
Stadion-Spektakel reichen. Aber als Resümee taugt selbst den Wortmächtigsten nur ein Ausdruck des Erstaunens.
Das Bekenntnis zum eigenen Unvermögen war bereits für die ersten Punks ein Zeichen der richtigen Attitüde, und
hier wird der Satz in seiner Schlichtheit zum Programm. Selbst die Dichotomie zwischen Verachtung und plötzlich
ausbrechender Begeisterung, zwischen “Leck mich!” und “FANTASTISCH!”, ist doch bezeichnend für eine Band, die
allen Hindernissen zum Trotz ihren Weg gegangen ist, über Stock und Stein, ohne sich den Rücken brechen zu
lassen. Und so kann’s jetzt noch ein paar Jahrzehnte weitergehen ...
Die aus Exeters (Great Britain)
eng verbundener und fruchtbarer
Punkszene stammenden
The Computers, melden
sich für 2013 mit brandneuer
Single, neuem Album und
neuem Look zurück.
Mit „Disco Sucks“ legen sie
einen echten Groover vor, der einen regelrecht zwingt mitzusingen
und Appetit auf mehr macht. Mehr davon gibt’s Ende
April auf ihrem zweiten Album “Love Triangles, Hate Squares“.
Aufgenommen wurde ihr neues Werk in Georgia, wo es auch
von keinem geringeren wie Mark Neill produziert wurde, der
bereits mit Größen, wie den Black Keys gearbeitet hat. Das sie
sich seit dem ersten Album deutlich weiter entwickelt haben,
ist unschwer zu hören. Während sie sich die unvergleichliche
Energie und den Druck ihrer Punk-Wurzeln bewahrt haben,
spielen sie auf dem Album mit ihrer Vorliebe für Melodien und
Soul – Einflüsse von Elvis Costello, The Jam und Small Faces sind
genauso herauszuhören, wie zeitgenössischer Blues and Pop.
Wo es musikalisch mit The Computers einmal hingehen sollten,
dass wusste Alex, Sänger und Kopf der Band von Anfang an und
das das Projekt eher eine wohlwollende Diktatur werden würde,
als ein Lass-Uns-Rumhängen-Und-Jammen, machte er seinen
handverlesenen Bandmitgliedern ziemlich deutlich, als er
ihnen bei einer ihrer ersten Proben eine Liste reichte und dabei
den immer währenden Satz aussprach: „So werden wir uns anhören.“
Alex hatte bereits eine genaue Vorstellung davon, wie
sich seine Lieblingsband einmal anhören und aussehen sollte.
Das war 2007 und nun, 2013 wollen sie es wissen! Zwar deutlich
reifer, machen The Computers nach wie vor eleganten, bissigen
Überschall-Rythm-And-Blues mit kehlkopfzerfetzenden Lyrics.
The Living End auf eine bestimmte
Musikrichtung festzulegen
ist fast unmöglich.
Dies zeigt sich schon bei den
Konzerten der Australier:
Eben improvisierte das Trio infernale
noch eine jazzig angehauchte
Nummer, schon wird
wieder ein Klassiker aus den
Rockabilly-Tagen der Band
hervor geholt. Während Chris
Cheney an seiner Gitarre Soli vom Schlage eines Brian Setzers auf
das Publikum loslässt, erklimmt Scott Owen spielend seinen Kontrabass.
Kurz darauf findet sich eine Hardrock-Nummer im Geiste
von Led Zeppelin im Set, dann wieder ein schnelles Punkstück,
bei welchem sich Schlagzeuger Andy Strachan ein Solo-Duell mit
Cheney liefert. Kurzum: Eine energiegeladene Show auf hohem
musikalischem Niveau. Nachgespielt ist dabei aber nichts: Die
Australier haben sich ihren ganz eigenen Sound geschaffen, der
von jeher mit allen musikalischen Stilen ausgereizt wird.
The Living End gelten in Australien als eine der wichtigsten Bands
der Neuzeit: Ab 1994 spielen sie sich als Rockabilly-Band mit Punkeinflüssen
von ihrer Heimatstadt Melbourne aus zur Szenegröße
hoch. Nach Auftritten auf mehreren Festivals gelingt mit der
Single „Prisoner of Society“ 1998 schließlich der große Durchbruch:
Fast ein Jahr lang hält die Hymne sich in den australischen
Charts und zählt im Mutterland von „AC/DC“ und „Crowded
House“ auch heute noch zu den größten Hits der Musikgeschichte.
Das darauf folgende selbstbetitelte Debütalbum beschert der
Band neben 5-fach Platin weltweite Resonanz, Touren in Europa
und den USA folgen. Auch der Nachfolger „Roll On“ (2000) setzt
die Erfolgsstrecke fort. Es folgen „Modern ART.illery“ (2003) und
„State of Emergency“ (2006) und Auftritte auf einigen der größten
Festivals in Australien, Japan, den USA und England. Die Band
hat sich weiter entwickelt. Neben deutlich härteren Tönen sind
nun auch minutiös ausgearbeitete Balladen zu hören. Die rotzigfrechen
Texte aus der Anfangszeit sind dabei deutlich nachdenklicheren
über das Zeitgeschehen gewichen: Die Zeitenwende des
11. September 2001 und ihre Folgen wie das militärische Aufrüsten
oder die Terroristenhatz spiegeln sich in den nun zunehmend
ernsthafteren Songs des Trios wieder. Dabei ist der Band
der Spagat zwischen lahmem Betroffenheitsrock und musikalischem
Feuerwerk außerordentlich geglückt. 2011 erschien mit
„Ending is just the beginning repeating“ (Dew Process) ihr derzeit
aktuelles Album.
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