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The Subways + Turbowolf + Pickers | Mittwoch 14/03 2012 20.30 h Bielefeld, Ringlokschuppen
| vvk: 22,70 € abk: 25,00 € |
Eigentlich sind THE SUBWAYS aus dem englischen Welwyn Garden City eine unmögliche Band: Sänger und Drummer sind Brüder, Sänger und Bassistin (inzwischen Ex-) Lover. Es gibt haufenweise Bands, die an sehr viel weniger gescheitert sind. Aber wahrscheinlich haben die ihre Band auch nicht so sehr geliebt wie THE SUBWAYS THE SUBWAYS lieben. „Diese Band ist das Erste, an das ich denke, wenn ich aufwache, und das Letzte, an das ich denke, bevor ich einschlafe. Sie ist mein Leben, meine Familie. Sie wird erst dann enden, wenn ich ende“, beschreibt Sänger/Gitarrist Billy Lunn die Beziehung zu „seiner“ Band, die er vor etwa zehn Jahren mit seinem Bruder Josh Morgan (Drums) und seiner damaligen Freundin Charlotte Cooper (Bass) in seinem Jugendzimmer gründete. Auch 2011 spielen THE SUWBAYS noch in dieser Urbesetzung – und legen mit „Money and Celebrity” nun ihr drittes Album vor, das jeden Freund melodieverzauberter Rockmusik im Sturm erobern wird.
Sein Debüt „Young For Eternity“ nahm das Trio 2005 im zarten Alter von 19 (Billy) und 17 (Charlotte und Josh) Jahren auf, nachdem man sich bei diversen Gigs und Wettbewerben eine erste Fanbase erspielt hatte. Die Rock-Hymnen „Rock & Roll Queen” und „Oh Yeah” rotierten in den Clubs und wurden auch von der Werbeindustrie (Hugo Boss, Rimmel) verschlungen. Umso höher waren die Erwartungen an das zweite Album, das jedoch unter keinem guten Stern stand: Billy und Charlotte trennten sich, und obendrein musste sich Billy Anfang 2007 Polypen entfernen lassen – ein Eingriff, der seine Sängerkarriere schlagartige hätte beenden können. Doch all das konnte THE SUBWAYS nicht davon abhalten, in L.A. mit Meister-Produzent Butch Vig (Nirvana, Foo Fighters, Green Day) ihr bittersüß-rockendes Zweitwerk „All or Nothing“ einzuspielen, das in Deutschland auf Platz 18 der Charts kletterte. Überhaupt – Deutschland: Hier treffen THE SUBWAYS mit ihren famosen Rock-Alben seit jeher den Nerv des Publikums und haben sich eine treue Gefolgschaft erspielt, die mit ihrer Leidenschaft jedes Live-Gastspiel zu einem einzigartigen Erlebnis macht.
Auch wenn es nun schon ihr drittes Album ist, fühlt sich „Money and Celebrity“ für Billy, Charlotte und Josh doch wie ihr erstes an. „Vielleicht liegt es daran, dass ich die Songs anders geschrieben habe als sonst“, vermutet Billy. „Ich habe zum ersten Mal erst die Texte und danach die Songs dazu geschrieben – deswegen ist das Album auch viel lyrischer.“ Neu ist auch der Produzent – nicht dass THE SUBWAYS mit Butch Vig unzufrieden gewesen wären, doch da Billy als Texter gereift ist und neben den bewährten Love- und Party-Songs auch ernsthafte Themen wie Celebrity Culture und Profitgier anspricht, sollte das Album nicht im fernen Hollywood-Land sondern dort entstehen, wo er diesen Problemen täglich begegnet: in England. „Das Album sollte nach Großbritannien klingen, und da kam nur ein Produzent in Frage: Stephen Street“, verrät Billy. Und da dieser von THE SUBWAYS ebenfalls äußerst angetan war, konnten sie ihren Wunschkandidaten (der Koryphäen wie The Smiths, Blur oder Kaiser Chiefs in der Vita stehen hat) tatsächlich an Bord holen.
Textlich wie musikalisch haben THE SUBWAYS auf ihrem dritten Longplayer ein ideales Gleichgewicht gefunden. „Das Album hat die perfekte Heaviness und die perfekte Popness“, sagt Billy. „Jedes Stück sollte eine potenzielle Hit-Single sein, weil wir diese Songs gerne live spielen und das Publikum so intensiv darauf reagiert.“ Gesagt, getan: Mit Tracks wie der knackigen Teaser Single „It’s A Party“, dem groovigen, mit einer großartigen Hookline aufartenden „Celebrity“ oder dem rockig-rotzigen „We Don’t Need Money“, der ersten Single, das auf der deutschen Albumversion als Bonus-Track mit deutschem Chorus enthalten ist, treffen Billy, Charlotte und Josh auf „Money And Celebrity“ wieder mitten ins Schwarze. Ein Album, so mannigfaltig wie ein Frühlingstag, so cool wie eine Winternacht, so aufwühlend wie ein Herbststurm und so herzerwärmend wie ein Sommerabend. Ein Album von THE SUBWAYS eben.
St. Wendel im Saarland hat eine Band hervorgebracht, die harmonisch-melodischen, britisch inspirierten Power-Rock spielt.
Nach etlichen Auftritten zunächst im Saarland und seit Winter 2010/2011 auch in renommierten Berliner Clubs, sind die Pickers bereit den Rest der Rebublik zu erobern
Synergieeffekt nennt man das wohl, wenn verschiedene Faktoren sich gegenseitig fördern und einen größeren Effekt haben, als wenn sie allein wirken würden. Nehmen wir zum Beispiel eine Band, wie in diesem Falle Turbowolf die gleich zwei andere Bands begleiten und selbst noch Headliner-Auftritte absolvieren. Zunächst sind die Rocker aus Bristol im Februar und März bei drei Auftritten von Pulled Apart By Horses am Start, dann spielen sie zwei Konzerte solo, um dann wiederum The Subways zu begleiten. Das ist natürlich fantastisch, denn dieses Monster von einer Rockkapelle live zu sehen ist immer wieder und wieder ein Ereignis. Diese zutiefst unabhängigen Songs hat die Zuhörer schon oft aus den Schuhen gehauen, sei es beim Abhören der selbstbetitelten Debütscheibe, sei es bei den diversen Auftritten im Vorprogramm von Korn oder solo. Denn diese unglaublich Mischung aus Punk-Flair, Hardcore-Gebrause, psychedelischem Stoner, Sounds aus der Garage, British-Steel-Hymnen und Metal-Riffs ist weit mehr als die Summe der einzelnen Teile. Auch hier also ein Synergieeffekt. Und natürlich ein Energieeffekt: Nur wenige Musik aus England klingt derart nach schwerem Rock und britischem Songwriting gleichzeitig wie Turbowolf. Und wenn diese Band schon mal auf Tour ist, dann auch richtig.
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