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James Blunt | Samstag 08/10 2011 19.30 h Halle / Westfalen, Gerry Weber Stadion
| vvk: ab 32,15 € |
Mit nur zwei Alben hat JAMES BLUNT es geschafft, mit seiner unverwechselbaren Stimme zu einem der erfolgreichsten und beliebtesten Singer-Songwriter der 2000-Jahre zu werden. Nachdem er seinen Dienst bei den Blauhelmen an den Nagel gehängt hatte, beschloss er sich ganz dem Songwriting zu widmen - und setzte gleich mit seinem Debüt-Album einen Meilenstein in die Musikgeschichte. 18 Millionen verkaufte Alben später bringt JAMES BLUNT nun sein drittes Album Some Kind Of Trouble an den Start, das ihn frischer und energiegeladener zeigt als je zuvor.
Sein erstes Album Back To Bedlam katapultierte JAMES BLUNT mit herausragenden Songs wie You’re Beautiful, High und Goodbye My Lover auf Anhieb auf den Olymp internationalen Ruhms - genauer gesagt, in 18 Ländern auf Platz 1. Sein zweites Album All The Lost Souls schnellte ebenso sicher in 10 Ländern auf Platz 1 der Charts, spielte sich in 35 Ländern in die Top-10, erreichte Doppelplatin in Deutschland und präsentierte Hits wie 1973, Same Mistake und Carry You Home. Beide Alben gingen in Deutschland auf Platz 1 der Charts und hielten sich über 15 Wochen in den Top-Ten, der Debüt-Hit You’re Beautiful knackte als erster britischer Song nach Elton Johns „Candle In The Wind“ die No.1 in den USA, und platzierte sich auf Platz 2 der Single-Charts - ebenso wie „1973“. Auch alle weiteren Singles charteten und wurden zu Radiohits - High, Wisemen und „1973“ erreichten locker Platz 1 der Airplaycharts. Zahllose Awards gingen an seine Adresse, darunter zwei Echos, zwei Brit-Awards, zwei World Music Awards, zwei MTV Video Music Awards, ein MTV European Music Award und fünf Grammy-Nominierungen.
Seine ersten zwei Alben betrachtet JAMES BLUNT heute wie Anfang und Ende ein und desselben Buches - Aktion und Reaktion. Mit Some Kind Of Trouble beginnt er nun ein ganz neues Kapitel. „Das zweite Album war sehr introvertiert“, so blickt er zurück. „Es behandelte Sichtweisen - wie man sich selbst sieht, wie andere einen sehen. In den neuen Songs geht es nicht um Erfolg oder Berühmtsein, es geht um die Wirklichkeit. Ich verbrachte viel Zeit mit meinen Freunden, schrieb Songs über die Welt, in der wir leben, und wohin wir gehen wollen.“
Das Album klingt ausgelassen und locker, gibt sich aufrichtig und ohne jeden Zynismus. „Es fängt ein bißchen die Stimmung der frühen Achtziger ein“, beschreibt BLUNT das zwölf Songs starke Album. „Damals herrschte Aufbruchsstimmung in der westlichen Welt - alles schien möglich. Das war derselbe Optimismus, den wir auch als Teenager empfanden. Some Kind Of Trouble orientiert sich an eben diesem Sinn für Freiheit, Aufregung und Naivität.“
Der Großteil des Albums wurde von Steve Robson produziert, inklusive des bittersüßen These Are The Words, des beißenden, akzentuierten Superstar und des mitreißenden Stay The Night, ein sexy Partysong mit akustischer Gitarre, der erzählt, wie man „Billie Jean singt und Wodka mit Koffein mixt“. Der Song, den BLUNT mit Steve Robson und Ryan Tedder von OneRepublic schrieb, ist auch eine Verbeugung vor Bob Marley und seinem Song Is This Love. Abgesehen davon, dass BLUNT hier zum ersten (und wahrscheinlich letzten) Mal Anleihen beim Jamaikanischen Reggae-Meister macht, ist es auch der erste Song, den JAMES BLUNT von vornherein mit zwei anderen Songwritern zusammen geschrieben hat.
Tatsächlich regiert auf Some Kind Of Trouble, das zu weiten Teilen in London aufgenommen wurde, eine Atmosphäre von Frische und Spontaneität. „Früher habe ich einen Song geschrieben, und wir haben ihn später aufgenommen. Diesmal sind wir mit fast Nichts ins Studio gegangen“, erklärt BLUNT. „Wir hatten ein Gefühl von Energie und freudiger Erregung, einfach Spaß im Studio zu haben und ein bißchen Lärm zu machen. Es fühlte sich vollkommen natürlich und richtig an.“ Die meisten Songs entstanden im Team mit Robson, aber einige Stücke entstanden auch mit Greg Kurstin von The Bird & The Bee, Kevin Griffin von Better Than Ezra, Komponist Wayne Hector und BLUNTs All The Lost Souls-Mitstreiter Eg White, mit dem das kecke Turn Me On entstand, das den Mythos von BLUNT als „Mr. Sensitive“ zerschlagen wird. „Die Leute erwarten von mir, dass ich immer eine vernünftige Person bin, die sich selbst und das Leben sehr ernst nimmt. Aber das ist nicht wirklich der Fall. Vielleicht werden sie auf diesem Album meine andere Seite sehen!“, vermutet BLUNT.
Das bedeutet natürlich nicht, dass es Anlass zur Sorge gäbe, auf Some Kind Of Trouble würden keine gewichtigen Themen mehr berührt. In dieser Hinsicht ist No Tears der Kern des Albums, eine unsentimentale Ballade darüber „eine Bilanz über ein Leben zu ziehen“, erklärt BLUNT. „Es gibt ein paar Songs, die Meilensteine sind und die einem Songwriter zeigen, wo er gerade steht. Goodbye My Lover war so ein Song auf dem ersten Album, Same Mistake auf dem zweiten. No Tears ist der Meilenstein auf diesem“.
In einer Zeit, in der jeder glaubt, sich öffentlich darstellen zu müssen, gehört BLUNT zu jenen, die hauptsächlich durch ihre Musik sprechen wollen. „Ich habe zwar einen Twitter-Account, aber ich tue mich ein bißchen schwer damit, ihn regelmäßig zu pflegen“, gesteht er. „Man erwartet oft, dass öffentliche Personen jedes Detail aus ihrem Leben mitteilen, aber ich fühle mich damit nicht richtig wohl. Ich lasse die Songs eigentlich lieber für sich selbst sprechen und freue mich dran.“
Natürlich berühren JAMES BLUNT die Dinge, die in der Welt vor sich gehen, aber er ist ein Künstler, der in dieser Wirklichkeit, in der sich alle nur um sich selbst drehen, weiß, dass er nicht der Mittelpunkt der Welt ist. „Wenn man soviel Aufmerksamkeit erhält, passiert es leicht, dass ein Musiker zu viel über sich selbst und seine Position in der Welt nachdenkt“, bestätigt er. „Aber wir sind diese Art der Selbstüberschätzung gar nicht wert.“ Und so ist BLUNT auch der Meinung, dass der einzige Nutzen, ein Promi zu sein, darin liegt, öffentlich Gutes tun zu können. Und deshalb hat JAMES BLUNT seine Welttournee 2008/2009 dazu genutzt, Spenden für die internationale agierende Organisation Ärzte ohne Grenzen zu sammeln, deren Engagement er das erste Mal erlebte, als der Sandhurst-Student als britischer Offizier im Kosovo stationiert war. Ebenso arbeitet er eng mit der Umwelt-Organisation Friends of the Earth zusammen, um ein größeres Bewusstsein für den Klimawandel zu erzeugen.
So sehr JAMES es liebt, neue Songs zu schreiben, ist es sein größtes Erlebnis, seine Songs live zu spielen und sie mit seinem Publikum zu teilen. Für 2011 ist bereits eine neue Tour angesetzt, und jetzt, da der Aufnahmeprozess abgeschlossen ist, wartet er ungeduldig darauf, in den Tourbus zu steigen. „Bringt das Album raus und schickt mich auf Tour!“, so BLUNT. „Wir werden mit den Songs die Zeit unseres Lebens haben!“
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