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ASP | Sonntag 26/09 2010 20.00 h Bielefeld, Ringlokschuppen
| vvk: 25,45 € |
ASP – Beispielloses Tour-Konzept lädt zum Zelebrieren echter Indie-Rockkultur
Frankfurt – Mit einem revolutionären Konzept für ihre am 25. September in Potsdam beginnende Tournee statuieren ASP, eine der aktuell erfolgreichsten deutschen Gothic/Rock-Formationen überhaupt, derzeit ein gewaltiges Exempel.
Unter dem Motto „Es Lebe Wir“ soll die Gastspielreise ganz auf die Wünsche des loyalen und meinungsstarken Szene-Publikums der Gruppe zugeschnitten sein – und sich damit auch bewusst gegen die zunehmende Kommerzialisierung der Rock-Kultur richten.
Rockmusik sei aus dem Wunsch nach künstlerischer Unabhängigkeit und einem positiven Verständnis für Rebellion heraus entstanden, so ASP. Rockmusik stehe für eigenständiges Denken und Fühlen und nicht für Berieselung und puren Konsum. Genau das werde von der Musikindustrie jedoch zunehmend zerstört. Künstler, auch solche, die ursprünglich der Rockkultur entstammen, werden mehr und mehr zu einem Industrieprodukt gemacht, das in formattaugliche Rahmen gepresst und darin vermarktet wird. Werte und künstlerische Qualitäten wie Individualität oder Aussagekraft verschwinden dabei zugunsten besserer Verkäufe in einer sich selbst auf Talfahrt glaubenden Branche völlig.
ASP bieten daher ganz bewusst eine deutliche Offensive contra die Weltuntergangsstimmung der Musikindistrie: Auf nur 1500 Tickets sind ihre im September stattfindenden „Es Lebe Wir“-Shows jeweils beschränkt, um brodelndes Konzerterlebnis und Intimität gleichermaßen dem Publikum gewährleisten zu können. Punkt 20 Uhr, eine Stunde nach Einlass, präsentieren ASP dann, ganz ohne Vorgruppen und langen Umbaupausen, ein extra langes Set. Die örtlichen Veranstalter sind instruiert, die Besucher nach Showende nicht wie sonst üblich aus der Halle zu kehren, sondern die Anwesenden bleiben zu lassen. Bei Musik und diversen Specials wollen sich ASP nämlich im Anschluss an ihre Auftritte noch für ausführliche Autogrammstunden und Fotos mit ihren Anhängern Zeit nehmen.
Die Gastspielreise ist ganz persönlich für „ihr“ Publikum gedacht. „Wir haben gemerkt, wie wichtig das ist und wie viel Enttäuschung es gab, als Sänger Asp auf der letzten Tour krankheitsbedingt nach den Shows nicht mehr rauskommen konnte“, so die Band.
Die Künstler haben mit der Tour ihren Worten Taten folgen lassen: bereits in einem aktuellen Song mit dem Titel „Werben“ beleuchteten ASP den Ausverkauf von Kunst, die von Major-Firmen ohne Tiefgang „produziert“ und mit seichten, massentauglichen „Inhalten“ künstlich aufgefüllt wird, kritisch.
Im Rahmen ihres zehnjährigen Jubiläums veröffentlichte die Gruppe außerdem eine Proklamation, in der sie ganz klar die Werte und Ziele offen legte, die ihrem künstlerischen Schaffen zugrunde liegen. „Wir machen nicht die Kunst gefällig, damit sie auf dem Markt funktioniert“, heißt es darin unter anderem: www.thetalesofasp.com/de/10er-Proklamation.html
Und es scheint, als ob sie damit die Rock-Kultur erneut zum Leben erwecken können: wie kaum eine andere Gruppe erleben ASP derzeit einen Publikumszulauf, der sich aus den unterschiedlichsten Genres und Szenen zusammensetzt. Es scheint, als ob mehr und mehr Menschen den Geist dieser Bewegung wieder in sich verspüren.
Längst feiert die Gruppe, und das ohne kommerzielle Bemühungen, mit ihren Alben Charteinstiege in die Top 20.
Und was die „Es Lebe Wir“-Tournee betrifft – sie wird aller Prognosen nach sehr bald schon restlos ausverkauft sein.
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