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Maplewood | Donnerstag 24/09 2009 21.00 h Bielefeld, Kamp
| vvk: 14,45 € |
Als Maplewood 2004 ihr Debüt-Album veröffentlichten, war es, als ob ein starker, heißer Santa-Ana-Wind durch New Yorks Indierock-Szene wehte. Hier war sie endlich, DIE New Yorker Band, die nicht wie die Ramones, Television oder Velvet Underground klingen wollte. Die Gedanken waren westwärts gerichtet, den goldenen Ufern Kaliforniens entgegen, und – unüblich für eine Gruppe des 21. Jahrhunderts und besonders für eine aus Brooklyn – man huldigte dem „Laidback“-Vermächtnis der Beach Boys, The Byrds, The Flying Burritos und Crosby Stills Nash Young.
Der „breezy sound“ hat wohl anfänglich auch die Fans der anderen Bands, in denen die Maplewood-Mitglieder spielen, überrascht (nämlich in den Bands Nada Surf, Champale und Koester), aber es dauerte nicht lange, bis sich der Harmonie-Gesang in den Häuserwüsten New Yorks durchgesetzt hatte. Die Band konnte beim legendären CMJ Festival überzeugen, teilte sich beim South By Southwest in Austin, Texas mit Liz Phair und Camper Van Beethoven die Bühne und fand sich bald auf den Seiten von Spin Magazine, The New Yorker und dem Wall Street Journal wieder. Das Paste Magazine schrieb über das Debütalbum (welches u.a mit Unterstützung von Mitgliedern von The Hold Steady und Sparklehorse entstand): “a gorgeous, pot-smoking melancholy that perfectly recaptures the easy, breezy sound of vintage FM radio.“
Nach Tourneen durch Europa und den USA mit Luna, The Sleepy Jackson, Vic Chesnutt und The Notwist arbeiteten Maplewood mit der Band America an deren (von James Iha/Smashing Pumpkins und Adam Schlesinger/Fountains of Wayne produzierten) neuem Album „Here and Now“. Für Maplewood war es eine besondere Ehre, dass diese 70er-Jahre-Legende auf eben diesem Album den Maplewood-Titel „Indian Summer“ coverten! Im darauf folgenden Jahr steuerte die Band den Titel für den neuen Sidney-Lumet-Film „Before the Devil Knows You’re Dead“ bei.
Und nun kommt mit „Yeti Boombox“ endlich das lang erwartete zweite Album. Zum größten Teil im Winter 2008 aufgenommen, folgt die Band den Spuren des Debüts und trägt den typischen Maplewood-Sound noch einen Schritt weiter. Gerry Beckley (America) und Alan Weatherhead (Sparklehorse) sind diesmal als Gäste dabei, die ganze Atmosphäre ist ein wenig verschneiter und spaciger, die Säulen des Maplewood-Sounds aber dennoch intakt: üppige Harmonien, schillernde Gitarrenparts, evokative Texte und einfach wunderschöne Klanglandschaften.
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