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Schandmaul + Reincarnatus | Mittwoch 06/05 2009 20.30 h Bielefeld, Ringlokschuppen
| vvk: 27,50 € abk: 28,00 € |
Frage: Was ist eine „Anderswelt“? Antwort: ein Paralleluniversum. Eine Oase, in der man alle seine Sorgen vergisst. Den Alltag verdrängt. Und in etwas völlig Neues eintaucht. „Der Hörer soll durch das Tor, das wir mit unserer Musik öffnen, in eine andere Welt gelangen“, sagt Schandmaul-Violinistin Anna Katharina Kränzlein. „Dort kann er sich fallen lassen, abschalten, eine Auszeit nehmen und neue Kräfte tanken.“
Mit Erfolg: Immer mehr Menschen nehmen die Einladung in die „Anderswelt“ an. „Mit Leib und Seele“, das fünfte Schandmaul-Album aus dem Jahr 2006, erreichte Platz zehn der deutschen Album-Charts, das Live-Album „Kunststück“ (2005) Platz zwölf – und „Wie Pech und Schwefel“ (2004) schaffte es immerhin auf Platz dreizehn. Und jetzt?
Jetzt liegt das sechste Album der sechs Münchner Musiker vor, und es heißt – Überraschung! – „Anderswelt“. Und es ist tatsächlich anders als alles, was man sonst so hört. „Im Prinzip machen wir Weltmusik“, sagt Schlagzeuger Stefan Brunner, wohl wissend, dass die Basis ihres Sounds Folkrock bildet. „Wir kommen aus sechs verschiedenen musikalischen Lagern“, so der Drummer. „Birgit, unsere Flötistin, hört hauptsächlich Folk und Weltmusik, Anna hat klassische Musik studiert, Matthias, der Bassmann, steht auf die Red Hot Chili Peppers, und Thomas, unser Sänger, hört am liebsten deutsche Singer/Songwriter. Ich hingegen ziehe mir harte Sachen wie Korn oder Metallica rein. Eigentlich komisch, dass wir miteinander Musik machen – ich könnte mit den Plattensammlungen der anderen kaum was anfangen.“
Und dennoch bringen sie all diese Einflüsse unter einen Hut. Da ertönen funky Bassläufe zu mächtigen Metal-Riffs, lässige, fast jazzige Beats zu Dudelsäcken, akustische Gitarren zu krachenden Schlagzeugsalven. „Das Ego jedes Bandmitglieds ist geschrumpft“, erklärt Brunner. „Früher musste jeder Takt so gespielt werden, wie ihn sich der Songschreiber vorgestellt hatte. Heute hingegen lässt sich der Schreiber auch Kritik und Anregungen der anderen gefallen. Wir lassen die Kreativität jedes Einzelnen zu.“ Und ziehen dennoch an einem Strang. „So einen Haufen wie uns gibt’s nicht noch mal – wir sind wie eine Großfamilie, fast wie ein Clan, allerdings ohne Oberhäuptling.“ Und in noch einem war man sich während des sechswöchigen Studioaufenthalts (plus vier Wochen Vorproduktion) einig: Weniger ist mehr! „Songs zu überladen und künstlich aufzublasen ist heutzutage angesichts der modernen Studiotechnik einfach“, verrät Brunner. „Das kann mittlerweile jeder, und genau das wollten wir vermeiden.“ – „Reduzierte, abgespeckte und vor allem zeitlose Musik klingt doch viel schöner“, findet auch Anna Kränzlein.
Das gilt auch für die Texte: Schandmaul erzählen Geschichten, die jeder nachvollziehen kann – in fernen Zeiten angesiedelte Lovestorys, die in die Jetzt-Zeit übertragbar sind. Sie singen über Weiberhelden („Das Missgeschick“), Zwangsehen („Braut“) und wilde Fantasien („Königin“). „Die Texte sind ein wichtiger Teil unseres Erfolges“, meint Anna, „weil sie jeden irgendwie ansprechen.“ Dementsprechend bunt ist auch das Publikum der Münchner: Junge und Ältere, Ausgeflippte und Normalos. Was auch daran liegt, dass Schandmaul keinerlei Starallüren zeigen: Sie beantworten alle E-Mails von Fans und geben nach jedem Gig Autogramme. „Ich finde es unangenehm, wie ein Star behandelt zu werden“, sagt Anna, „wir sind doch ganz normale Leute.“
Leute, die bald, am 14. November 2008, ihr zehnjähriges Bandjubiläum feiern und dafür etwas Besonderes planen: einen Special-Gig im Münchner Zenith – eine Halle, in der schon Größen wie Tool, Korn oder Marilyn Manson gespielt haben. „Schon jetzt sind 3.500 Tickets vergriffen“ (Stand Anfang 2008), verrät Stefan Brunner. „Und die restlichen 2.000 bekommen wir auch noch los!“ Klar, dass das Konzert mitgeschnitten und auf DVD und CD erscheinen wird. Und zwar in einer edlen Aufmachung, so wie alle Schandmaul-Veröffentlichungen. „Wir legen viel Wert auf das Design“, erklärt Brunner. „Lieblose Plastik-Cases wirst du bei uns nie finden, sondern ausschließlich aufwendige Digipacks mit fettem Booklet. Wer 15 Euro für eine CD bezahlt, soll auch was Ordentliches für sein Geld bekommen!“ – „Der Wert von Musik wird durch all die Downloads und Kopien immer geringer“, so Anna, „und wir wollen diesem Trend durch eine hochwertige Aufmachung entgegenwirken.“
Und natürlich durch originelle Musik, die in keine Schublade passt. Musik, die evolutionär und nicht revolutionär über Nacht gewachsen ist. Die nicht nach Trends schielt. Die zeitlos und langlebig ist. Die keine Grenzen kennt. Eine „Anderswelt“ eben, die auch noch in vielen Jahren existieren wird.
Line-up:
Thomas Lindner (Gesang, Gitarre)
Anna Katharina Kränzlein (Violine, Drehleier)
Birgit Muggenthaler – Schmack (Dudelsack, Flöte, Schalmei)
Martin „Ducky“ Duckstein (Gitarre)
Matthias Richter (Bass)
Stefan Brunner (Schlagzeug)
SCHANDMAUL Frühjahrestour 2009.
In jeder Stadt in der Schandmaul auf ihrer Tour im April und Mai 2009 zu Gast sein wird, kann auf der SCHANDMAUL Homepage über die Set-Liste abstimmen.
Hierzu muss sich derjenige der an der Abstimmung teilnehmen möchte, zuvor im Schandmaul-Forum anmelden.
Satte Dudelsack- und Gitarrensounds, elektrisierende Drehleierklänge und mystische Gesänge sind das Markenzeichen einer einzigartigen Formation aus den Niederlanden. Schon die Besetzung verspricht eine explosive Mixtur aus Medieval, Rock und Pop, die nie den roten Songfaden verliert. Renate, Marna, Linda, Joyce, Isabelle, Inge, Hellen und Eleen bilden gemeinsam die Band REINCARNATUS. Mit ihrem unvergleichlich kraftvollen und melodischem Sound, der aus den verschiedensten Instrumenten, wie z.B. Schalmeien, Drehleier und Fidel, und zwei starken Stimmen kreiert wird, entstanden kleine musikalische Meisterwerke, die direkt ins Ohr des Zuhörers dringen.
Die allesamt selbst komponierten Songs werden auf Deutsch, Französisch, Englisch, Latein, aber auch auf verschiedenen mittelalterlichen Sprachen präsentiert. Im Mai 2008 veröffentlichte die Band ihr Debütalbum “Media Vita”, das kurze Zeit später in dem niederländischen Radiosender “Radio 2” als “Album der Woche” vorgestellt wurde. Eine Woche darauf schaffte der Longplayer den Sprung in die Top 100 der Holländischen Charts.
Nun steht dem Eintritt in den deutschsprachigen Musikmarkt nichts mehr im Wege. Ihre Visitenkarte werden die sympathischen Niederländerinnen erstmals auf der SCHANDMAULtour im April und Mai diesen Jahres abgeben. Das Album “Media Vita” erscheint am 10. April 2009.
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