Vergangenheit:

Einst in Moskau geboren, zog es den Autoren 1990 nach Berlin. Für schlappe 96 Rubel reiste er in Ostberlin ein, nach dem seiner halber Bekanntenkreis aus Moskau auf Reisen „verschwunden“ war. Kaminer arbeitete als Tontechniker am Theater, studierte Dramaturgie und fing nebenher an zu schreiben, anfangs auf Russisch, dann auf Deutsch. Der Durchbruch gelang mit „Russendisko“.

Gegenwart:

Wer 2006 in den Genuss einer der Lesungen von Wladimir Kaminer gekommen ist, der weiß bereits was in diesem Jahr unter vielen Weihnachtsbäumen in deutschen Wohnzimmern zu finden ist. Kaminer hat es getan: Er hat das urdeutsche Freizeit-Kleinod thematisiert und ein Schrebergarten-Buch geschrieben! Das dasselbige zum Lachen ist, wundert wohl niemanden. Aber keine Angst, macht sich nicht einfach lustig, er lebt die Perle der deutschen Feierabend-Kultur konsequent mit und schafft es, dank eigener Parzelle, kuriose Fakten und skurrile Charaktere zu einem gelungenen Roman zu kombinieren. Es geht um Verbote, Fußball und Freundschaften. Der Roman hat aber noch mehr als das zu bieten. Auf die Frage ob ein Schrebergarten dasselbe wie eine russische Datscha sei, antwortet Kaminer entsetzt: „Nein, das kann man auf keinen Fall vergleichen! Eine Datscha dient der Erholung!“

Als Vollbut-Hauptstädter hat der Autor mit den russischen Wurzeln Anfang 2007 auch einen Reiseführer der etwas anderen Art für Berlin geschrieben: „Ich bin kein Berliner“ In seiner humorvollen Art gibt er einen umfassenden Einblick in alle Themen die (nicht nur) für Touristen relevant sein können: Von Geschichte & Mode, über Bildung & Aberglauben, bis zu Theater & Shopping wird im „Reiseführer für faule Touristen“ alles behandelt.

Multitalent und Tausendsassa kommt fast nie zur Ruhe und überrascht stets mit neuen Projekten. 2006 gab Kaminer bekannt, Wowereit als Bürgermeister beerben zu wollen und eröffnete seinen eigenen Club. Was uns 2007 erwartet? Wir lassen uns auf jeden Fall gerne überraschen!