demnächst

Apocalyptica

+ Sturm und Drang

+ Stam1na


Mittwoch   24/10 2007   20.30 h
Bielefeld, Ringlokschuppen
vvk: 26,40 €



Apocalyptica

www.apocalyptica.com
www.myspace.com/apocalyptica

Es gibt wenige Rockbands auf diesem Planeten, die nicht als einzigartig bezeichnet werden möchten. In Zeiten der Nostalgie und endlos recycelten Ideen verdienen allerdings nur wenige diesen Titel. Apocalyptica aus Finnland verdienen es mehr als die meisten. Ausgesprochen original in jeder Hinsicht, denn diese klassisch ausgebildeten Kaufleute des Genre einreißenden Metal klingen wie nichts und niemand in der Musikgeschichte.

Gegründet in den frühen 90ern, haben sich Apocalyptica vom ersten Tag an für einen gänzlich individuellen Weg entschieden. Einige Jahre zuvor, als Studenten der Sibelius Akademie in Helsinki, gehörten die jungen virtuosen zu einer Cello-Band, die darauf spezialisiert war, alles von Bach bis Hendrix zu spielen. Wie auch immer, Eicca Toppinen und seine drei Weggefährten hatten etwas Lauteres im Sinn. Alle Heavy Metal Fans, entschieden sie, ihre eigene Band zu gründen. Toppinen schrieb einige einzigartige Arrangements von Metallicaund Slayer-Songs sowie anderer Metal Legenden. Damit traten Apocalyptica bei verschiedenen Studentenbällen auf. Als sie immer häufiger angefragt wurden, wagten Apocalyptica den kühnen Schritt und spielten einen Gig in einem renommierten Heavy Metal- Club.

„1995 mussten wir auf einer After-Christmas-Party für Metalfans im ‚Teatro Heavy Metal’ in Helsinki spielen“, erinnert sich Toppinen. „Da waren noch drei andere Bands und alle spielten sie Coverversionen. Es war eine der ersten Shows von HIM. Sie coverten Type O Negative, wir coverten Metallica. Es war wirklich unheimlich damit vor diesen Metalheads aufzutreten. Wir hatten keine Ahnung, was passieren würde und dachten, vielleicht bringen sie uns um! Aber sie rasteten völlig aus und hatten ein großartige Zeit.“

Unter den Zuschauern dieses bald schon legendären Gigs befand sich ein gewisser Kari Hynninen von Zen Garden Records, der so begeistert von Apocalypticas genialen Interpretationen war, dass er ihnen augenblicklich einen Plattenvertrag mit der Chance ihr 1996er Debütalbum, „Plays Metallica by Four Cellos“, zu veröffentlichen anbot.

„Er rief uns an und fragte, ob wir ein Album machen wollten“, erzählt Toppinen und schüttelt immer noch verwundert den Kopf. „wir selbst hätten nie geglaubt, ein Album mit unserem Sound rauszubringen. Für uns war das reiner Spaß, eine Art Therapie statt ständig diese blöden Skalen zu üben! Als dann das erste Album veröffentlicht wurde, haben wir gar nicht viel erwartet. Es wäre schon toll gewesen, wenn 1000 Exemplare in Finnland verkauft worden wären. Aber es wurden über eine Million Alben weltweit verkauft!“

Apocalyptica wurden über Nacht zu Helden in ihrem Heimatland, umarmt von einer überraschend großen Hörerschaft aus Hardcore-Metal-Fans und eingeschworenen Klassik- Aficionados. Es mag wie eine merkwürdige Kombination anmuten, aber für die Band haben beide Genres eine logische und natürliche Beziehung.

„Es gibt eine gewisse Einfachheit sowohl im Heavy metal als auch in der klassischen Musik“, erklärt Toppinen. „In der Klassik liegt dies mehr im verborgenen, aber es ist sehr kraftvoll und stark. Wenn du Symphonien von Shostakovich hörst und er so richtig zur Sache geht, ist das durchaus vergleichbar mit Bands wie Pantera oder Sepultura. Außerdem schätzen Fans aus beiden Musikwelten gute Musiker.“

Inspiriert von ihrem plötzlichen und überraschenden Erfolg ritten Apocalyptica die restlichen 90er auf einer wachsenden Welle der Kreativität und verdienten sich zudem den Ruf eines bahnbrechenden Live-Acts. 1998 veröffentlichten sie ihr zweites Album, „Inquisition Symphony“, ein zweiter Stoß von Coverversionen, der diesmal Songs von Faith No More, Pantera und Sepultura enthielt. Zum ersten Mal stellte die Band Original Material vor: Drei Songs, die offen legten, dass Apocalyptica weitaus mehr zu bieten hatten als reine Neuheiten. Als die Finnen im Jahr 2000 ihr Album „Cult“ produzierten, entschieden sie sich gegen Coverversionen und produzierten ein fast komplettes Album voller frischen Materials, dass Apocalypticas wilde und zwingend vielseitige Mischung aus unterschiedlichen Genres für immer in Stein meißelte. Nun, zu einem Trio geschrumpft, waren Apocalyptica entschlossen, sich als kraftvolle, kreative Kraft zu etablieren.

„Unsere eigenen Songs zu schreiben, brachte eine neue Dimension in die Band“, betont Toppinen. „Wir wussten bereits, was wir mit Coverversionen machen konnten und es interessierte uns nicht mehr. Wir brauchten es, neue, frische Musik für unsere Instrumente zu schreiben. Wir dachten dabei nicht an unsere Glaubwürdigkeit, sondern wollten es für uns weiterhin interessant gestalten statt immer das gleiche zu machen.“

Mit wachsender Reputation enterten Apocalyptica das neue Millennium mit einem erneuten wichtigen Schritt nach vorne, als sie für ihr viertes Studioalbum, „Reflections“ (2003), mit dem legendären Slayer-Drummer Dave Lombardo zusammenarbeiteten.

„1997 spielten wir auf einem Metal-Festival in den Niederlanden als Dave dort ein Drum- Praktikum gab“, erinnert sich Toppinen. „Er kam zu uns und sagte ‚Könnt ihr auch was von Slayer spielen? Habt ihr Lust, mit mir zu spielen?’ und wir sagten ‚klar!’ und spielten ‚South of Heaven’ live zusammen. Danach sagte er ‚Wann auch immer ihr einen Drummer braucht, ruft mich an.’ Seitdem sind wir Freunde.“

Realisierend, dass Lombardos rhythmische Kraft ihrem Sound neues Leben gab und ihnen ermöglichte, verschiedene neue Richtungen einzuschlagen, engagierten Apocalyptica mit Mikko Sirén ihren eigenen Drummer für ihr gleichnamiges Opus in 2005. „Apocalyptica“ wurde das stärkste Album ihrer Karriere. Es spiegelte die gewachsenen Songwriting- Fähigkeiten der Band wieder. Ebenso waren Gäste wie HIM Frontmann Ville Valo, Lauri Ylönen von Rasmus und, wieder einmal Dave Lombardo der Einladung ins Studio gefolgt. Sie alle halfen den Vorreitern des Metal mehr Zuhörer denn je zu erreichen.

Und damit ins Jahr 2007 und zu Apocalypticas neuem Album “Worlds Collide“. Produziert von dem langjährigen Rammstein Tüftler Jacob Hellner, ist dies sicherlich der Gipfel des sich ständig weiterentwickelnden Aufstieges der Finnischen Genies; eine glänzende Ansammlung toller Miniepen, die nahezu jeden Aspekt der Bandhistorie wiederspiegelt und zugleich unzählige neue Ideen und unerwartete Wendungen des unvergleichlichen Apocalyptica Sounds vorstellt. Oder in einfachen Worten: Eine Sammlung großartiger Rocksongs. Die Arbeit zum Album begann im August 2006. Seitdem verdichteten sich die 40 Songs, die die Band für das Projekt geschrieben hatte, zu einem knappen und makellosen Dutzend, dass Kollaborationen mit dem Stone Sour/Slipknot Frontmann Corey Taylor auf der ersten Single „I’m not Jesus“ sowie Lacuna Coils großartige Cristina Scabbia, den 3 Days Grace Sänger Adam Gontier und wieder einmal ihren langjährigen Freund und Mitstreiter Dave Lombardo vereint.

„Es war wirklich aufregend“, begeistert sich Topinnen. „Bei den beiden vorherigen Alben waren wir Produzenten, Songwriter, einfach alles. Dieses Mal haben wir die Tür für verschiedene Sänger, einen Produzenten und selbst einige Co-Schreiber geöffnet. Wir erlaubten anderen Elementen, in Apocalyticas Welt zu treten. Es war wirklich interessant und aufregend.“

Als Apocalyptica die Bühne des diesjährigen Eurovision Song Contest in Helsinki als Special Guests einnahmen, waren Millionen von Musikliebhabern auf der ganzen Welt überwältigt von Auftreten und Sound einer Band, die ein ohrenbetäubendes Spektakel kreiert wo auch immer sie sind und die ihre Einzigartigkeit als ein Zeichen der Ehre tragen. Apocalyptica veröffentlichen ihr neues Album „Worlds Collide“ im September 2007 über 20-20 Entertainment/ Sony-Bmg. Die erste Single, „I’m Not Jesus“ featuring Corey Taylor, erscheint eine Woche vor der Albumveröffentlichung. Mit der Veröffentlichung von „Worlds Collide“ werden Apocalyptica die Herzen und Gemüter von Menschen rund um den Globus erobern.

„Wir haben versucht, ein Weltklassealbum abzuliefern“, fasst Toppinen zusammen. “Es ist eine aufregende Zeit für uns. Es haben großartige Leute für uns gearbeitet und ich bin absolut begeistert. Zum ersten Mal seit 11 Jahren habe ich das Gefühl, dass das gesamte Team zusammenarbeitet. Mit diesem Team sollten wir in der Lage sein, all die Leute aufzuwecken, die Apocalyptica zwar kannten, aber zuvor nie ein Konzertticket oder Album gekauft hätten. Wir wollen das Wort verkünden.“


Support: Stam1na

www.stam1na.com

www.myspace.com/stam1na

Stam1na ist eine vielversprechende Metalband aus Finnland. Das zweite Album, “Uudet Kymmenen Käskyä”, ist auf Platz 3 der offiziellen Finnischen Charts eingestiegen und war 17 Wochen lang Top 40. "Uudet Kymmenen Käskyä" hat den Emma Award (der finnische Grammy)als Metal Album des Jahres gewonnen.


Support: Sturm und Drang

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Um gleich zu Beginn etwaigen Missverständnissen und einer ungerechtfertigten Einordnung der Musiker in den unsäglichen Topf der braunen Suppe vorzubeugen: Der Begriff „Sturm und Drang“ ist jener Epoche der deutschen Literatur des Ende des 18. Jahrhunderts entlehnt, in der unter anderem Dichter und Denker wie Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller oder Gottfried Herder den philosophischen Grundstein für eine neue philosophisch-dichterische Grundhaltung im deutschen Sprachraum legten.

Dass sich ausgerechnet fünf finnische Lausbuben – André Linman (Gesang, Gitarre), Henkka Kurkiala (Bass), Calle Fahllund (Schlagzeug), Jeppe Welroos (Keyboards) und Alexander Ivars (Gitarre) – auf diese auch „zeitgenössische Genieperiode“ genannte Ära berufen, mag im ersten Moment wie ein schlechter Scherz pubertierender Halbstarker klingen. Nicht jedoch wenn man weiß, dass jene Strömung die erste freidenkerische Jugendbewegung Deutschlands gewesen ist, das Durchschnittsalter des Quintetts 16 (in Worten: sechzehn) Jahre nicht überschreitet und die Jungspunde nun mit ihrem Debüt „Learning To Rock“ in der Tat einen rockmusikalischen Geniestreich abliefern, der bezüglich seiner Frische, Unbekümmertheit und Virtuosität höchstens mit dem vor genau zehn Jahren erschienenen Erstling „Glory To The Brave“ der schwedischen Genregenossen HAMMERFALL zu vergleichen wäre (mit diesem ihren Werk leiteten die Göteborger Hammerschwinger bekanntlich die Renaissance des von vielen „Fachleuten“ bereits totgesagten traditionellen Heavy Metals ein).

„Henkkas Vater ist Lehrer und meinte, dass der Begriff STURM UND DRANG perfekt zu uns passen würde“, verteidigt Sänger André Linman noch einmal die außergewöhnliche Namenswahl für das Quintett. Und plaudert weiter aus dem Nähkästchen: „Wir haben schnell einen Narren gefressen an allen Acts, die sich auf den Achtziger-Jahre-Metal berufen – allen voran natürlich Vertretern der New Wave of British Heavy Metal.“ So kam der Stein fast schon zwangsläufig nach dem Besuch einer Show von JUDAS PRIEST im Rahmen deren Reunion-Tour 2004 in Tampere ins Rollen: Die damals 12-Jährigen beschlossen, von der Luft-zur E-Gitarre zu wechseln und selbst jenen Klängen zu frönen, die es ihnen angetan haben. Tatkräftig unterstützt von den Eltern – Linman Senior zum Beispiel ist ein in Finnland anerkannter Musiker und betreut den Fünfer Management-technisch -, aber auch von erfahrenen Kollegen wie STRATOVARIUS-Frontman Timo Kotipelto, verfolgen die Buben fortan ihren Traum vom Musiker-Dasein mit einer Vehemenz, mit der zuletzt vor 15 Jahren die heute zu den erfolgreichsten deutschen Schwermetallern zählenden EDGUY die Kritiker und Erwachsenenwelt verblüfften.

Dabei gelingt es den jungen Wilden aus der ostfinnischen Stadt Vaasa scheinbar spielend, das von HAMMERFALL, den dänischen PRETTY MAIDS, einheimischen Vertretern wie STRATOVARIUS oder SONATA ARCTICA und den deutschen Genre-Protagonisten HELLOWEEN und GAMMA RAY in Sachen melodiebetonter Heavy Metal sehr, sehr hoch definierte Niveau zu erreichen, wie insbesondere die Eröffnungshymne ‚Broken’, aber auch Up-Tempo-Nummern à la ‚Forever’ und ‚Raven’ beweisen. Doch auch sämtliche anderen, im Rock und Metal obligatorischen Gangarten beherrschen die Finnen erstklassig: Auf einen emotionsgeladenen Rocker wie ‚Talking To Silence’ haben wir wohl seit dem Scorpions- Klassiker ‚We’ll Burn The Sky’ vergeblich gewartet; das rhythmisch wie ein Harley-Motor stoisch durchmarschierende und -swingende ‚Rising Son’ könnte auf Anhieb zum Lieblingssong aller Biker und Easy Rider dieser Welt avancieren -und der durch einen prägnanten AC/DC-Riff eingeleitete stadiontaugliche Rocker ‚Mortals’, der programmatische Titelsong respektive das locker-flockige ‚Mortals’ dürften sich rasch zu Höhepunkten in den Live-Shows von STURM UND DRANG mausern.

Selbstverständlich ist den Jungs aus dem Land der Tausend Seen die für ihren Landstrich typische, wohl genetisch implantierte Melancholie mit in die Wiege gegeben worden, die sie unter anderem im gefühlvollen, von akustischen Gitarren lebenden Slow-Motion-Swing ‚Raven’ oder dem von wunderschönen Piano-Anschlägen flankierten semiballadesken Seelenstreichler ‚Miseria’ pflegen. Dies alles macht „Learning To Rock“ zu einem kurzweiligen wie abwechslungsreichen Album, auf dem jeder Song eine eigene Identität besitzt und starke Präsenz ausstrahlt, das schnell in die Ohren stürmt und drängt und das letztlich mit zwei weiteren Attributen nur unzureichend beschrieben ist: „zeitlos“, „genial“.

Kaum zu glauben, dass bewusster Konzertbesuch von Andrés und Henkkas Lieblingband vor vier Jahren derart weitreichende Konsequenzen für die Heavy-Metal-Szene haben könnte: Denn mit STURM UND DRANG sorgt eine Gruppe für Furore, die in qualitativer Hinsicht schon jetzt manch alten Hasen im Geschäft in der Tat unheimlich alt aussehen lässt – ein erstes Indiz dafür liefert bereits der Eintritt auf Platz drei der Albumcharts ihres bereits Anfang Juni in Finnland veröffentlichten Werks. Zu guter Letzt stellt sich sämtlichen Musikkritikern nur eine Frage: Wenn diese fünf Rotzlöffel mit dem Titel ihres Debüts schüchtern eingestehen, sie würden sich immer noch im Lernprozess befinden, wie man denn richtig rockt – was für Geniestreiche erwarten uns dann noch erst in den nächsten Jahren, wenn die Strolche erst einmal „ausgelernt“ haben? Doch vorerst dürfen wir gespannt sein, wie sich der Erstling der Buben in Deutschland schlägt: „Learning To Rock“ erscheint hier am 24. August, nachdem die Single-Auskopplung ‚Rising Son’ digital bereits genau zwei Wochen früher, am 3. August, und physisch am 24. August auf diese Veröffentlichung einschwört …

Line-up:

André Linman -Gesang, Gitarre

Jeppe Welroos – Keyboards

Calle Fahllund – Schlagzeug

Alexander Ivars -Gitarre

Henkka Kurkiala – Bass



 
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