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Taste of Chaos 2006


Dienstag   07/11 2006   18.30 h
Bielefeld, Ringlokschuppen
vvk: 29,75 €



Taste of Chaos 2006

www.tasteofchaos.com

Es spielen:  Underoath  -  The Getaway Drivers  -  Taking Back Sunday  -  Senses Fail  -  Saosin  -  Fire in the Attic  -  Deceptions  -  Ashes of Pompeii  -  Anti-Flag  -  AfterOneSummer  -  

VALUE FOR MONEY - Die besten Bands unterschiedlicher Musikrichtungen zu einem fairen Preis - so das Motto der Tournee TASTE OF CHAOS 2006. TAKING BACK SUNDAY * ANTI-FLAG * UNDEROATH ALEXISONFIRE * SENSES FAIL und SAOSIN erwartet den Musikfan im November 2006 ein Paket der Extraklasse das in keiner Weise Wünsche offen lassen sollte.


AfterOneSummer

www.afteronesummer.com



Anti-Flag

www.anti-flag.com

Der Song dieses Namens beschreibt Anti-Flag zwar wenig ausführlich, ist dafür aber umso direkter. Er entsteht am Vortag der weltweiten Protestmärsche gegen den Irak-Krieg unter denkbar ungünstigen Vorzeichen: Während George W. Bush von den USA aus jeden Tag finsterere Kriegsandrohungen in die Welt hinausbellt, platzt den Bandmitgliedern, die gerade in Deutschland unterwegs sind, der Kragen. Sänger und Gitarrist Justin Sane hat ein paar Minuten später Ingo von den Donots an der Strippe, und schon am nächsten Tag wird die Aufforderung zur öffentlichen Unmutsbekundung innerhalb von vier Stunden aufgenommen. Man kann sich den Song mit diesem prägnanten Namen auf der Webseite beider Bands anhören.

Dieses Kapitel aus der Geschichte von Anti-Flag zeigt genau, was die Band ausmacht: Wenn einem was nicht passt, nicht lang fackeln, raus damit und auf die Straße, andere Leute mit den gleichen Idealen finden und Kriegsherren zeigen, dass man eine Stimme hat, die gehört werden will – und die verdammt viel zu sagen hat. Anti-Flag steht für Frieden, Freiheit und das Überwinden von Rassismus, Nationalismus, Sexismus und gegen die Lügen der Politiker, denen Geld wichtiger ist als das Volk.

Die Energie, sich für diese Ziele einzusetzten, haben viele Menschen nicht – ganz im Gegensatz zu den vier Jungs von Anti-Flag, die sich neben ihrer musikalischen Tätigkeit für Amnesty International, PETA, Military Free Zone, Underground Action Alliance u.v.a. engagieren. Und wie könnte man diese Energie besser darstellen, als in ebenso wütenden wie witzigen Punkknallern?

Schon seit 1988 spielen die Freunde Pat Thetic (Drums) und Justin Sane (Gesang und Gitarre) zusammen Punkrock in ihrer Heimatstadt Glenshaw, Pittsburgh, Pennsylvania. Dort kann man laut Justin nichts anderes machen als „either hanging out at the mall, getting fucked out of our minds on drugs, or attempting to play punkrock”. Dass sich die Jungs für das Richtige entschieden haben, ist offensichtlich.

1994 wird Anti-Flag mit einem anderen Punker am Bass gegründet, ein paar 7’Inches werden veröffentlicht und lokale Shows gespielt, aber nachdem 1997 die LP „Die For The Government“ erscheint, wird die Szene in Pittsburgh zu klein für sie und die Band spielt sich mit Hilfe befreundeter Punkbands quer durch die USA. Die Besetzung am Bass wechselt ständig und die Band wird letztendlich auf einer Tour durch einen Fan von drei auf vier Mitglieder aufgestockt.

Mittlerweile besteht die feste Besetzung aus Chris #2 am Bass, Chris Head an der zweiten Gitarre und natürlich Pat und Justin.

1999, als „A New Kind of Army” auf Go Kart Rec. veröffentlicht wird, werden Rage Against The Machine und insbesondere Tom Morello auf Anti-Flag aufmerksam und nehmen die Band mit auf die „Battle of Los Angeles“ Tour. Dadurch kommt dann auch der große Durchbruch: Das Album verkauft sich unerwartet gut, und das Label A – F Records wird gegründet. Auf der Warped Tour 2000 lernen sie Fat Mike von NOFX kennen, der sie einlädt, ihr nächstes Album „Underground Network“ auf seinem Label Fat Wreck Chords zu veröffentlichen. Anti-Flag nehmen das Angebot gerne an und es entsteht ihre bis dato beste Platte, was Songwriting und Recording betrifft. Ihre nächste Platte „Mobilize“ eine Mischung aus Studio- und Livealbum, bringen sie dann auf ihrem eigenem Label A-F Rec. heraus. Danach touren sie auch in Europa, unter anderem mit den Donots. Die Warped Tour 2002 läuft natürlich auch nicht ohne Anti-Flag. Im Oktober 2003 erscheint ihre von Tom Morello produzierte sechste Platte „The Terror State“ auf Fat Wreck, die auf die Szene in den USA großen Eindruck macht. Die tiefe Überzeugung der Band, dass die Kriege in Afghanistan und im Irak ungerechtfertigt und unmenschlich sind, macht „The Terror State“ zu einem der Stützpfeiler der Antikriegsbewegung in den USA.

2004 kommen Anti-Flag wieder nach Europa, um mit Darkest Hour und Pipedown eine Headlinertour und bei der Deconstruction Tour mit u.a. Pennywise und den Beatsteaks zu spielen. So machen sie immer wieder die Erfahrung, dass sie nicht nur von den nordamerikanischen Kids unterstützt werden, sondern von den europäischen mindestens genau so.

Als es dann zum Wahlkampf in den USA kommt, beteiligen sie sich an Fat Mikes Punkvoter-Kampagne, indem sie bei der Rock against Bush Tour auftreten. Und obwohl die Mehrheit der Wähler entscheidet, dass die Politik der Angst und des Hasses noch vier Jahre fortgeführt werden soll, geben Anti-Flag nicht auf, sondern sagen der aktuellen amerikanischen Demokratieauffassung weiterhin den Kampf an.

2005 dann unterschreibt die Band ihren ersten Major-Deal mit dem US-Label RCA. Im Sommer des Jahres kehren sie nach Europa zurück, um sechs Auftritte mit den Toten Hosen, Festivalgigs auf dem gesamten Kontinent und einige Konzerte als Headliner zu spielen. Direkt danach gehen sie nach Los Angeles, um ihr nächstes Album aufzunehmen und spielen im Oktober noch ein paar Shows mit Green Day und Bad Religion.

Ihr neuestes Werk „For Blood and Empire“ erscheint am 17.03.2006 und wird nach Interviewaussagen von Drummer Pat den bewährten Stil fortführen, aber auch neue Sounds beinhalten. Begleitet wird der Release von einer Europatour (Dates siehe unten), auf der es wie gewohnt heftig zur Sache gehen wird. Also, kramt schon mal die „No War“ Buttons raus, trainiert die Protesthymnen und übt das Fäusterecken, denn: Anti-Flag sind wieder da!




Ashes of Pompeii

www.ashesofpompeii.com

Im Sommer 2004 fanden vier Marburger eine Band in der sie endlich allen Einflüssen freien Lauf lassen konnten: Neben den üblichen Emocore Heroen thrice, the used und alexisonfire trug die gemeinsame Vorliebe für Musik von the notwist, death cab for cutie und sometree maßgeblich zum eigenen Sound bei.

Alle hatten vorher schon jahrelang in anderen Bands gespielt, aber von der ersten gemeinsamen Probe an wussten sie, für sich selbst etwas Besonderes gefunden zu haben. Es entstand die EP putting the pieces together, die auf dem Frankfurter Label Roadmovie-Productions im Frühjahr 2005 erschien und der Wille, soviel wie möglich zu spielen. Die Resonanzen auf die EP waren großartig: Unter anderem wurde sie Demo des Monats Juni05 in der VISIONS.

Nach ca. 60 Konzerten in knapp zwei Jahren, unter anderem zwei Deutschlandtouren und Konzerten in England, kommt nun im September der erste Longplayer the end begins tomorrow, ebenfalls auf Roadmovie- Productions. Aufgenommen wurde im Kohlekeller Studio bei Darmstadt von Kai Stahlenberg und Kristian Kohlmannslehner. Herausgekommen sind 11 Tracks, die all das weiterführen, was sich schon auf der EP andeutete: Einerseits nach vorn preschende Passagen, andererseits verträumte Parts, nie die Eingängigkeit verlierend und doch teils sehr überraschend.


Deceptions

www.deceptions.de

www.myspace.com/deceptionsrock



Fire in the Attic

www.fireintheattic.com

FIRE IN THE ATTIC sind

Ole Feltes (vocals)

Richard Meyer (guitar/vocals)

Daniel Crebelli (guitar/vocals)

Dennis Meyer (bass)

Daniel Plotzki (drums)

Im chinesischen Kalender war das Jahr 2005 das Jahr des Hahns und des Holzes. Im Kalender von FIRE IN THE ATTIC stand 2005 nur ein Wort: VOLLGAS!

Nach der in Deutschland, Österreich, Schweiz und Japan veröffentlichten EP „Decision & Action“ im Mai 2004, und dem im April 2005 folgenden Longplayer „Crush/Rebuild“ (Redfield Records / Cargo), standder Tourbus selten still. Über 40.000 km legten FIRE IN THE ATTIC bei über 100 Shows zurück. Als Support-Act von Billy Talent, Boysetsfire, Coheed And Cambria, Finch, Hot Water Music, Millencolin und Taking Back Sunday beeindruckten FIRE IN THE ATTIC Publikum und Headliner gleichermaßen. Im Sommer folgten etliche Festivals in Deutschland und der Schweiz, wie Rheinkultur, Berlinova, Oma´s Teich oder das Gränichen Open Air (CH), um nur einige zu nennen. Durch ihre explosive und fesselnde Bühnenperformance wuchs eine große und treue Fanbase heran, die der Band fortan den Rücken stärkt und einen überdurchschnittlich hohen Zuschauerschnitt auf allen Shows zu Folge hatte.

Auch die Presse äußerte sich euphorisch. Das Musikmagazin VISIONS zum Beispiel jubelte:

„…kaum eine Band aus unseren Landen kann eine so überzeugende (erste) Platte abliefern, wie es die Bonner Jungs Fire In The Attic hier tun. (…)“

Das Uncle Sally*s meinte 2005 anerkennend: „Fire In The Attic machen einfach alles richtig und werden dieses Jahr mit diesem Album richtig groß!“

Und auch Metal Hammer lobte:

„Schnell wird klar, warum FITA bereits Hot Water Music, Coheed & Cambria oder Taking Back Sunday supporten durften: Ihre Musik klingt International. International gut. (…) Hardcore mit Herz und Hirn…“

Nun sind wir im Jahr 2006 angekommen.

Bei den Chinesen ist es das Jahr des Hundes und des Feuers. Des Feuers?! Da scheinen doch wirklich alle irdischen und überirdischen Zeichen in die gleiche Richtung zu zeigen:

Es wird das Jahr von FIRE IN THE ATTIC!

Von Februar bis März wurde der heiß ersehnte zweite Longplayer „I’ll Beat You, City!“ zusammen mit Produzent Martin Buchwalter (Gernhart Studio), der auch schon für den überdurchschnittlich guten Sound der EP „Decision & Action“ (2004) und des Debüt-Albums „Crush/Rebuild“ (2005) verantwortlich war, arrangiert und aufgenommen.

In Sachen Mastering vertraute man auf die langjährige Erfahrung von Michael Schwabe (Monoposto Mastering), welcher bereits für viele Top-Acts wie zum Beispiel „Die Toten Hosen“, „Beatsteaks“, „Wir sind Helden“, „Mad Sin“ und „Kettcar“ die Regler bediente.

Was zu Anfang noch für schlaflose Nächte sorgte und zu Kopfschmerzen führte, wandelte sich schlagartig in schier unersättliche kreative Energie. „Es war für uns alle ein hartes Stück Arbeit - wir wollten einfach alles richtig machen, unserem eigenen Anspruch gerecht werden und eben insbesondere neue Songstrukturen ausprobieren. Wir stehen voll und ganz hinter dem Ergebnis und freuen uns schon, Euch das Album live um die Ohren zu blasen.“, so Sänger Ole.

„I’ll Beat You, City!”, der zweite Longplayer der jungen Bonner. 12 Songs, die vor Energie, Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein nur so übersprudeln - 38 Minuten VOLLGAS!

Das Jahr des Feuers: An FIRE IN THE ATTIC kommt niemand mehr vorbei!


Saosin

www.saosin.com
 

„Saosin ist ein chinesisches Sprichwort aus dem 15. Jahrhundert. Es bedeutet ‘kleines Herz’. Väter verheirateten damals ihre jüngsten Söhne für Geld mit Frauen aus reichen Familien. Sie rieten ihnen, da sie nicht aus Liebe heirateten, sollten sie ihre Frauen emotional auf Distanz halten, denn diese könnten ja jederzeit sterben. Also liebten die Söhne ihre Ehefrauen nur mit kleinem Herz. Ich habe alle meine Bands so genannt und schreibe Songs über das Thema. Korrekt wird es ‘say-ocean’ ausgesprochen, aber die heutigen Bandmitglieder und die Fans sagen ‘say-oh-sin’.“ Anthony Green, Ex-Sänger von Saosin

Ein exotischer Bandname sorgt zwar für Aufmerksamkeit. Gleichwohl braucht es einiges mehr um langfristig aufzufallen. Bei Saosin ist es vor allem die Musik, die augenblicklich aufhorchen lässt. Denn einen derart emotional packenden und energiegeladenen, von zwei mächtig auftrumpfenden Gitarristen angetriebenen Mix aus Emocore, Metal, Punk und Pop wie er auf dem titellosen Debütalbum der kalifornischen Gruppe zu hören ist, findet man wahrlich nicht alle Tage. Tatsächlich zeigt das Quintett aus Newport Beach Qualitäten, von denen andere Bands der Post-Hardcore-/Alternative-Szene nur träumen können. Die Kompositionen sind durchweg exzellent. Jeder Song avanciert dank fesselnder Hooklines und des oft mehrstimmigen Gesangs zur Welt umarmenden Hymne. Härte und Melodie ergänzen sich perfekt und die Leidenschaft, mit der Beau Burchell (g, voc), Justin Shekoski (g, voc), Chris Sorenson (b, voc) und Alex Rodriguez (dr) zu Werke gehen, ist schlicht ehrfurchtgebietend. Zudem haben Saosin mit Cove Reber einen charismatischen Frontmann, der nicht nur blendend aussieht, sondern auch ein exorbitanter Sänger ist, ausgestattet mit einer messerscharfen, bis in höchste Tonleiterregionen hinaufreichenden Stimme. Ganz gleich, ob er flüstert oder schreit, engelsgleich oder akrobatisch intoniert, Cove Reber sorgt beim Hörer für wohlige Gänsehaut, auch deshalb, weil er keine Angst vor großen Gefühlen zeigt und jeden Song zu einer schonungslosen Seelenschau macht.

Angesichts der unüberhörbaren Klasse der Band wundert es nicht, dass Saosin in den USA als ganz große Entdeckung gefeiert werden. Und nicht nur die Kritiker sind begeistert. Nach der Teilnahme an der Vans Warped Tour 2005, gemeinsamen Konzerten mit Schwergewichten wie AFI, Avenged Sevenfold, My Chemical Romance und Taking Back Sunday sowie einer ausverkauften Clubtournee quer durch die USA kann die Band schon auf eine große, ständig wachsende Fangemeinde bauen. Wie stark das Interesse an Saosin ist, zeigt auch die Beliebtheit der Band im Internet. Bereits lange vor Veröffentlichung des Debütalbums wurden ihre Songs über fünf Millionen Mal auf MySpace angehört. Und das war erst der Anfang: Mit der Albumveröffentlichung geht der Run auf Saosin erst richtig los.

Das brillante Capitol-Debüt mit seiner wohldosierten Mischung aus voluminösen Klanggewittern („It’s So Simple“, „I’ve Never Wanted To“), brachialen Hochgeschwindigkeitsattacken („Sleepers“, „Collapse“) und euphorischen Rock-Nummern im Stil der mitreißenden ersten Auskopplung „Voices“ ist den Musikern keineswegs über Nacht zugeflogen. Vorausgegangen waren diverse Umbesetzungen - Sänger Anthony Green, der die Band 2003 mit Burchell und Shekoski gegründet hatte, war bereits nach der ersten EP „Translating The Name“ ausgestiegen - und eine intensive Suche nach einem eigenen, unverwechselbaren Sound. „Wir wollten nichts veröffentlichen, das nicht 100% perfekt klang“, erklärt Cove Reber. Und Gitarrist Beau Burchell fügt hinzu: „Wir haben uns lange gesträubt, ein Album auf einem Major-Label zu veröffentlichten. Wir wollten uns zunächst ganz langsam entwickeln.“ Aber nach der Veröffentlichung der ersten EP in Eigenregie und einer ersten US-Tour verbreitete sich der Name Saosin mit rasender Geschwindigkeit im Internet. „Fans beschwerten sich, dass man so wenig über uns in Erfahrung bringen konnte“, erzählt Burchell. „Wir selbst fanden das zunächst cool, dass man unseren Namen bei Google eingab und keine Treffer erzielte. Doch gerade das spornte die Kids an. Sie gründeten Online-Foren, diskutierten, wie man den Namen richtig ausspricht, tauschten Songtexte und verlangten nach Stoff zum Hören und Runterladen.“

Dieser Nachfrage konnte die Band nicht ewig ausweichen - mit dem bekannten Ergebnis auf MySpace. Ebensowenig widerstanden sie dem Werben der Plattenindustrie. Im Winter 2005 unterschrieben Saosin bei Capitol, veröffentlichten eine EP mit Demos und Live-Stücken und begannen in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Howard Benson (My Chemical Romance, Head Automatica) mit den Aufnahmen des längst überfälligen Debütalbums.

Das Warten hat sich ausgezahlt. Vom imposanten Opener „It’s Far Better To Learn“ über das epische „You’re Not Alone“ bis zum kraftvollen Finale „Some Sense Of Beauty“ übertrifft der Longplayer locker alle durch den Online-Auftritt der Band geschürten Erwartungen. Mehr noch: Mit „Saosin“ unterstreichen die Kalifornier, dass sie das Zeug haben, ganz groß raus zu kommen.

Nachdem Saosin im letzten Jahr im Vorprogramm von Coheed And Cambria ihr Live-Debüt in Deutschland gegeben haben, kommen sie nun erneut auf Tour. Im November gehören sie neben Taking Back Sunday und Anti-Flag zu den Top-Acts der prominent besetzen "Taste Of Chaos-Tour“ 2006




Senses Fail

www.sensesfail.com
 



Taking Back Sunday

www.takingbacksunday.com



The Getaway Drivers

www.thegetawaydrivers.com

L`Haute Cuisine Du Punkrock

Wir leben in schnelllebigen und unpersönlichen Zeiten, umgeben von Quantität statt Qualität. Den meisten Menschen bleibt wenig Zeit für Entspannung, Sie hetzen durch die verpestete Luft der Rushhour von einem Termin zum nächsten, und verfolgen währenddessen schweißgebadet auf ihrem Laptop das Auf und Ab der Börsenkurse. Nur allzu oft bleibt dabei die musikalische Versorgung auf der Strecke: Die schnelle Portion aus dem Radio, oder der Rückgriff auf Produkte aus den Fastfoodketten der Plattenindustrie sind mittlerweile für viele Menschen grauer Alltag geworden, und so lassen sie sich auf den pinken Plastikflügeln ihrer traurige Existenzen durch Charts und Fernsehhitparade tragen. Die langfristigen Folgen dieses Mangels an gutem Geschmack sind heute in ihrem gesamten Ausmaß noch nicht absehbar, inzwischen leiden sogar schon jüngere Menschen an einer Verfettung der Gehörgänge oder sind nach Dauerkonsum kalorienreduzierter, fader und kinderliedartig eingängiger Kost dem Schwachsinn verfallen.

The Getaway Drivers, ein renommiertes Team sechs erfahrener Gourmet-Köche warnt seit mittlerweile über fünf Jahren vor den Risiken des unreflektierten Konsums jeglicher Art von Scheißmusik und hat sich jenseits aller Trends den Kampf gegen den Verfall der Rock`n`Roll-Kultur auf die Fahnen geschrieben. Gemeinsam mit weiteren Kollegen arbeiten sie am unabhängigen Forschungsinstitut Batcave 13 an einer Formel, die der Menschheit den Glauben an Mosh, Stagediving und die Hölle von einer Party zurückgeben soll. "bis wir das Ziel unserer Forschungen erreicht haben, wird noch einiges an Arbeit auf uns zu kommen", sagt Tobi "Chef" Koch, der kauzige Professor für härtere Garagenmusik und Leiter der Arbeitsgruppe The Getaway Drivers mit nachdenklicher Miene. "Wir können aber auf Basis der Ergebnisse unserer Langjährigen Studien einige Empfehlungen für einen ausgewogenen Speiseplan geben: Entscheidend ist, das genügen Ballerstoffe vorhanden sind, ohne das die Melodien auf der Strecke bleiben. Im Übrigen setzen wir bei der Zubereitung auf zwei Sänger, zwei Gitarren, Bass und Drums.

„The Getaway Drivers Ernährungstips“: Zum Frühstück: Descendents oder ALL zum Wachwerden für den richtigen Start in den Tag Mittags: Eine fette Portion Lifetime, 7 Seconds, Dag Nasty oder ähnliches Zum Kaffee: Ein sahniges Stück Jawbreaker oder Alkaline Trio Als Snack zwischendurch: Sonnengereifter Cali-Punk a la Pennywise und Face To Face oder nach Geschmack älteres Zeug von den Misfits oder Angry Samoans Zum Abendsessen: Agressionsabbau mit Grade, Slayer oder anderem Metal Als Betthupferl: Gameface




Underoath

www.underoath777.com

Alle Jubeljahre gehen künstlerische Alben eine glückliche Verbindung mit kommerziellem Erfolg ein – und die Kraft, Intensität und unwiderstehliche Anziehung von Define The Great Line, dem Nachfolger ihres – allein in den USA über 450.000 Mal verkauften – Erfolgsalbums They’re Only Chasing Safety (2004), ist wieder nicht von der Hand zu weisen.

„Als wir ins Studio gingen, hatten wir uns vorgenommen, dass diese Platte etwas Besonderes werden sollte“, erzählt Gitarrist Tim McTague. „Wir wollten, dass jeder, der es hört, verwandelt wird. Wir wussten zwar, dass sie gute Chancen hat, wollten uns vom Erfolg aber nicht abhängig machen. Jetzt haben wir das Gefühl, dass wir das beste Album geschrieben haben, an dem jeder von uns jemals beteiligt war und vor allem sind wir wahnsinnig stolz darauf.“

Produzent und Schlagzeuger Matt Goldman aus Atlanta steuerte seinen Teil zum rhythmischen Fundament bei und auch Adam Dutkiewicz, Gitarrist von Killswitch Engage, konnte den Veteranen der Warped Tour noch etwas bei der Aufnahme von Gitarren und Vocals beibringen. Er inspirierte die Band, mit E-Bows, Reel Bows, Verzögerungs- und Effektpedalen zu experimentieren. Mit Define The Great Line kam dabei ein Songzyklus heraus, der den Hörer umhaut und neu definiert, was in Hardcore, Screamo (oder wie immer man es nennen mag) an Potential steckt.

„Wir wollten nicht einfach die übliche Routine und nur zwei Gitarrenspuren, die Drum-Spur und Gesangsspur und so aufnehmen“, erklärt McTague. „Wir haben uns wirklich darauf eingelassen, ganz neue musikalische Horizonte für Underoath zu erschließen.“ Und Aaron Gillespie, einer der Gründer der Band, ergänzt: „Wir sind selbst total glücklich mit dem Ergebnis. Wenn ich die Zeit, die wir in das Album investiert haben, noch einmal Revue passieren lasse, glaube ich nicht, dass wir irgend etwas hätten anders machen sollen.“

„A Moment Suspended In Time” ist vielleicht der direkteste Angriff auf das Gefühl der Hörer seit „One Armed Scissor“ von At The Drive-In. Mit seinen explosiven Drums und einer unerklärlich vergnüglichen Mischung von Gemetzel und Melodie bezeugt der Song Tiefe und Talent der Sechs aus Tampa, Florida. Hinzu kommt, dass für Underoath Musik immer einen tieferen Sinn hat. Sei es die introvertierte Katharsis in „You’re Ever So Inviting“ oder die mitreißende Hemmungslosigkeit von „In Regards To Myself“. Letzteres ist der erste Song des Albums und gibt den klaren Ton des Albums an. Spencers markerschütternde Frage „What are you so afraid of?“ mündet in einer Kaskade schnell wechselnder Harmonien, die den Hörer nicht zur Ruhe kommen lässt.

Mit einigem Stolz berichtet Sänger Spencer Chamberlain: „Auf diesem Album habe ich einfach über mich und mein Leben geschrieben. Bei They’re Only Chasing Safety musste ich noch mit fiktiven Situationen arbeiten. Ich war gerade erst zur Band hinzu gestoßen und musste mich erst eingewöhnen. Jetzt gab es für mich keine Einschränkungen und ich habe über das geschrieben, was ich kenne und wozu ich eine leidenschaftliche Position habe. Und gerade weil da soviel Persönliches von mir drin steckt, habe ich das Gefühl, dass es sich genau richtig anhört.“ Dieser Eindruck bestätigt sich, wenn man sich das sehr persönliche „There Could Be Nothing After This“ anhört: ein Song, bei dem die Gitarren so innovativ und experimentell und der textlich einfach kompromißlos ehrlich ist.

„Unser letztes Album war einfach eine Abfolge von 10 Songs auf einer CD“, meint Tim. “Man konnte sich die Songs einzeln anhören und aussortieren, was man und was man nicht mag. Aber jetzt haben wir zum ersten Mal ein Album durchkomponiert. Früher waren es einfach die etwa zehn Songs, die wir in einer Garage einzeln komponiert und aufgenommen haben und irgendwann haben das dann ein paar Leute gekauft. Aber dieses Mal wollten wir nichts wiederkäuen. Es sollte aus einem Guss sein.“

Natürlich ist der Erwartungsdruck hoch, nachdem die Band zur erfolgreichsten Band des Labels Solid State geworden ist. Nicht wenige Bands sind an diesem Druck gescheitert, aber Underoath sind hiervon unbeeindruckt und bei der Sache geblieben. „Druck gibt es nur dann, wenn man sich darauf einlässt“, sagt Aaron. „Alles was zählt, ist dass wir unseren Weg gehen und einzigartig bleiben.“ Lapidar ergänzt Tim: „Wir müssen zu einem Album nicht zehn Singles auf den Markt hauen, schließlich sind wir nicht Fall Out Boy. Nichts gegen solche Bands, aber das ist einfach nicht unser Ding.“ Und erläutert: „Wir wollten textlich und musikalisch eine Menge Denkanstöße geben. Wir wollten nicht, dass das Album so wird, dass man es auflegt und es sofort immer wieder hören will, denn solche Platten flachen schnell ab. Ein toller Knalleffekt wirkt vielleicht für eine Woche, aber dann merkt man, dass es hohl ist und kann die Platte wegschmeißen. Besser ist, wenn das Album wie die von Refused, At The Drive-In oder Glassjaw ist. Wenn man es zum ersten Mal hört, gefällt es einem zwar, aber man steigt nicht sofort durch. Erst wenn man es länger hört, fallen einem nach und nach die Details auf.“

Zum Titel des Albums erklärt Spencer: „Mir gefiel, dass er so vieldeutig ist. Define the Great Line kann man ganz unterschiedlich verstehen. Als wir in unseren ersten Bands anfingen, waren wir ein Haufen von Teenagern. In den letzten zwei Jahren sind wir gereift und mehr zu dem geworden, was wir sein sollen. Für mich heißt das, meiner Intuition zu folgen. Das ist einfach eine gefühlte Richtung, der ich versuche zu folgen, um das Beste aus mir rauszuholen. Ich habe haufenweise Fehler gemacht und manchmal bin ich ein kleiner Idiot. Und vielleicht dauert es auch mein ganzes Leben, bis ich so geworden bin, wie ich mir wünsche, aber das ist eben mein Ziel: das Beste aus mir rauszuholen.“

Und wenn dies die Haltung ist, durch die sich der direkte, metallisch stampfende Ton von Underoath (zum Beispiel in „Returning Empty Handed“) von anderen Rockbands unterscheidet, trifft McTague vielleicht den Nagel auf den Kopf, wenn er erklärt, welche Vorteile es hat, eine der Bands zu sein, die ein ganzes Genre definieren: „Für mich geht es um die Kids, die bei den Konzerten zu uns kommen und erzählen: ‚Ich wollte mich schon umbringen, aber dann hab ich diesen Song von euch gehört und der hat mein Leben spirituell herumgerissen.’ Oder der, der sagte: ‚Ich war total allein, als sich meine Eltern scheiden ließen, aber mit eurer Platte bin ich da durchgekommen.’ Darum geht es für mich. Dadurch sind wir mehr als nur irgendeine billige Rockband.“

Die Botschaft ist angekommen. In der Tat ist Define The Great Line eines der Ereignisse, die 2006 definieren, was Musik ist.

 
Taste of Chaos 2006



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