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Roger Willemsen | Donnerstag 04/03 2004 20.30 h Bielefeld, Ringlokschuppen
| vvk: ab 18,40 |
Bühne frei für Roger Willemsen im Reich der Tiere - Was sich in der Tierwelt längst herumgesprochen hat, sollte der menschlichen Spezies nicht länger verborgen bleiben: Roger Willemsen hat den Klassiker Karneval der Tiere für uns völlig neu entdeckt. Der bekennende Jazz- und Klassikliebhaber ließ sich von Camille Saint-Saëns musikalischer Reise in die Tierwelt zu einer modernen und zudem gereimten Textfassung inspirieren. Geistreich und mit Freude am Pittoresken führt Willemsen durch die 14 Stücke von Saint-Saëns.
Bei Willemsens phantastischem Reigen marschieren über 100 Tiere auf, jedes ein Prachtexemplar in Wort, Ton und Gewand. Da "spielen zwei Antilopen erst vertrackteste Synkopen, dann den allerschwersten Stoff von dem Rimsky-Korsakoff"; "auch hört man aus dem Meer Mazurken im Arrangement der Tiefseegurken"; nur "der Pfau stürzt fort in großer Robe und kommt nicht mehr aus der Garderobe". Sogar der Ochsen-Pavarotti und Bremens Boygroup-Musikanten reihen sich ein in die fabelhafte Parade der musizierenden Tiere.
Ein konzertantes Vergnügen erwartet Sie, das letzten Endes das menschliche Bestiarium im Visier hat, wie die Zuhörer in der Halleschen Philharmonie schon live erfahren konnten. Begeistert von Wortakrobat und Musikern schrieb die Mitteldeutsche Zeitung: "Roger Willemsen ist ein Verführer. Einer, der das Publikum mit wunderlichen Sätzen umgarnt (...) Die Streicher schnurrten, Holzbläser blitzten, Blechbläser strahlten in gespannter Gelassenheit."
Roger Willemsen, Jahrgang 1955, Autor, Literaturkritiker, Dozent und Jazzenthusiast, verfasste bereits 1978 eine neue Fassung von Robert Schumanns Oratorium "Das Paradies und die Peri", die im selben Jahr erstmalig in Bonn aufgeführt wurde. Seit 1991 im Fernsehen tätig, moderierte und produzierte er von 1999 bis 2001 im ZDF das letzte deutsche Musikmagazin "Willemsens Musikszene", wo er unter anderen Isaac Stern, Herbie Hancock und Wynton Marsalis portraitierte. Sein Film über Michel Petrucciani "Non-Stop" wurde in zwölf Ländern gezeigt. Im Frühjahr 2002 quittierte er den Dienst am Fernsehen, um sich vor allem dem Schreiben zuzuwenden. Seine im Eichborn Verlag erschienene Deutschlandreise (2002) stand monatelang auf der Bestseller-Liste des Spiegel.
Pressestimmen:
"Roger Willemsen, einstiger Vorzeigeintellektueller des deutschen Fernsehens, ist ein Verführer. Einer, der das Publikum mit wunderlichen Sätzen umgarnt. (...) Er servierte eine boshaft frivole, zudem gereimte
Tier-Ballade, die selbstredend an das menschliche Bestiarium adressiert war." Mitteldeutsche Zeitung
"Willemsens Tierleben ...ein Feuerwerk der guten Laune. Als Meister der Pyrotechnik begeisterte Roger Willemsen, der eigene, kunstvoll freche Texte in die ebenso witzig-ironischen Sätze von Camille Saint-Saens Fantasie "Der Karneval der Tiere" einflocht. (...) Abwegiges und Abgründiges am laufenden Band." Main Post
"R.W. hielt gleichsam die "karnevalistische Büttenrede" dazu, in geistreichen, scheinbar einfachen, aber kunstvollen Knittelversen; mit raffinierten, schlagenden Reimen zog er in seiner "fantastischen Zoologie" die heutige Menschenwelt durch den Kakao - und holte Lacher um Lacher aus dem Publikum. Das war ein kultiviertes Spaßvergnügen, das mit heftigem Beifall belohnt wurde." Norddeutsche Neueste Nachrichten
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