demnächst

Editors

+ The Maccabees

+ Wintersleep


Freitag   20/11 2009   20.00 h
Bielefeld, Ringlokschuppen
vvk: 26,55 €



Editors

www.editorsofficial.co.uk
www.myspace.com/editorsmusic

Es gibt Menschen, die haben einen Masterplan für ihr ganzes Leben vor Augen. Bestimmt Ziele, die sie zu bestimmten Zeiten erreichen wollen. Nicht so Tom Smith (Gesang und Gitarre), Chris Urbanowicz (Gitarre), Russell Leetch (Bass) und Edward Lay (Drums), die vier Mitglieder der britischen Band Editors. „Wir lassen uns eher unterbewusst durch das Leben treiben“, so Smith. „Wir sind nicht der Typ Menschen, die das Leben bis zum Ende planen.“

So hätten sie vor sechs Jahren, als sie nach ihrem Studium in Stafford nach Birmingham zogen um es als Band zu probieren, wohl kaum damit gerechnet, wie weit sie in so kurzer Zeit kommen würden: Nur ein Jahr später hatten sie einen Plattenvertrag in der Tasche, ihre erste Single „Bullets” war nach zwei Tagen ausverkauft und ihr Debütalbum „The Back Room“ wurde für den begehrten Mercury Prize nominiert. Und all denjenigen, die die Editors damals als bloße Interpol-Kopie abtaten, zeigte die Band es mit ihrem zweiten Album „An End Has A Start“ (2007), das in England direkt auf Platz eins der Charts ging und es auch in Deutschland auf Platz 24 schaffte. So etwas kann man nicht planen.

Genauso wenig, wie die Editors ihren Weg bis hierher geplant haben, haben sie auch ihr neues und drittes Album „In This Light And On This Evening“ geplant. „Wir haben uns nicht hingesetzt und darüber diskutiert ein elektronischeres Album zu machen“, so Smith. „Aber wir wussten instinktiv, dass es an der Zeit war, neue Dinge auszuprobieren, neue Wege zu finden um Songs zu schreiben.“

Im Sommer 2008 begannen die vier mit der Arbeit an neuen Stücken – jeder für sich, in seinem Zuhause. Urbanowicz und Leetch hat es nämlich Ende letzten Jahres nach New York verschlagen, Smith lebt mit seiner Freundin und seinem einjährigen Sohn in London und Lay in Birmingham. Ideen wurden per Email ausgetauscht.

Eine große Veränderung war es, dass Urbanowicz dieses Mal nicht wie sonst die Gitarre nahm um Songs zu komponieren, sondern zum Keyboard oder Synthesizer griff. Folglich klingt „In This Light And On This Evening“ tatsächlich deutlich elektronischer.

Dazu haben die vier sich von Bands wie Depeche Mode, Renegade Soundwave, David Bowie, Talking Heads, The Groove, LCD Soundsystem aber auch den Titelmelodien von „Terminator“ und „Blade Runner“ inspirieren lassen. „Diese Filme haben einen sehr industriellen Sound, da ist nichts Schönes und keine Hoffnung, sondern alles klingt sehr böse“, erklärt Urbanowicz. „Brad Fiedel heißt der Komponist. Er macht oft Soundtracks zu solch bizarren Kulissen, meistens für futuristische Städte. Darauf bezieht sich diese Referenz.“

Produzent Flood, der schon mit Depeche Mode, Nine Inch Nails und U2 arbeitete, half den Editors dabei diesen Sound umzusetzen. Und tatsächlich haben Songs wie „The Big Exit“, „Eat Raw Meat = Blood Drool“ oder der Titelsong „In This Light And On This Evening“ einen sehr industriellen, düsteren Sound. Selbst die tanzbare erste Single „Papillon“ ist voll kühler, futuristischer Elektronik. „Mir macht es nichts aus, wenn die Leute unsere Musik düster nennen“, so Smith. „Düster ist interessant, es steckt wahres Leben darin. Ich kann es nur nicht leiden, wenn die Leute unsere Integrität in Frage stellen. Denn dieser Sound ist nun mal die einzige Möglichkeit für uns, um uns auszudrücken.“

Textlich fasst Smith das Album wie folgt zusammen: „Es ist ein Album, das von dem Fehlen Gottes singt, von zerbrochener Liebe, ein Album, auf dem die dreckige Stadt so nah ist, dass du sie riechen und schmecken kannst, ein Album trunkener Gewalt, ein Album, das all das Vertrauen in die Leute, die unsere Welt regieren, verloren hat.“

Aber auch ein Album, das trotz all dem hell scheinende Momente des Lichts hat. Und den Hörer überrascht. Denn: „Wir haben mit diesem Album definitiv etwas Neues gewagt“, so Smith. Aber er weiß auch: „Es muss im Ganzen gehört werden. Ich hoffe ihr habt die Zeit dazu. Vielleicht sogar mehr als einmal.“ Es lohnt sich.


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