demnächst

Heather Nova

+ Julian Heidenreich


Donnerstag   13/10 2005   20.30 h
Bielefeld, Ringlokschuppen
vvk: 27,40 €



Heather Nova

www.heathernova.org
www.target-concerts.de

Heather Nova wird am 6. Juli 1968 als Heather Frith auf den Bermudas geboren. Im Alter von sieben Jahren beschließen ihre Eltern, Haus und Land zu verkaufen, um die nächsten Jahre auf einem selbstgebauten Segelschiff auf den Weltmeeren zu schippern. Heather verbringt viel Zeit damit, den Musik-Kassetten der Eltern auf einem von einem Windgenerator betriebenen Tape-Deck zu lauschen. Aus dieser Zeit stammen Heathers erste musikalische Einflüsse, die von den Beatles und den Rolling Stones über Van Morrison, Neil Young bis hin zu Velvet Underground reichen. Während sie der Musik zuhört, übt sie die Begleitung der Stücke auf Gitarre und Violine. Ihre Eltern versuchen, die fehlende Schulbildung dadurch zu ersetzen, sie persönlich zu unterrichten.

Als Heather fünfzehn Jahren alt ist, geben Heathers Eltern das Segeln auf, um ihrer Tochter eine richtige Schulbildung zu ermöglichen. Heather besucht eine Schule in den USA, doch fällt es ihr aufgrund der jahrelangen Einsamkeit auf dem elternlichen Boot sehr schwer, Kontakt zu ihren Mitschülern zu finden. Die Folge ist, daß sich Heather wieder der Musik widmet und mit dem Schreiben eigener Songs beginnt.

Im Alter von neunzehn Jahren verläßt Heather das Elternhaus, um an dem Rhode Island College Malerei und Film zu studieren. Schon bald wird ihr klar, daß sie mehr Spaß beim Schreiben der Musik zu ihren Werken hat als an der Erstellung der Filme selber. Zu diesem Zeitpunkt entscheidet sich Heather dafür, sich nur noch der Musik zu widmen. Sie schreibt ihre ersten Songs und versucht, bei verschiedenen Plattenfirmen in New York Gehör zu finden - leider vergebens; niemand hat ernsthaftes Interesse an ihrer Musik.

Heather beschließt, nach London zu ziehen, um bei den dortigen Plattenfirmen ihr Glück zu versuchen. Eine Demo-Version des Songs New Love ermöglicht es ihr, ein paar wenige kleinere Auftritte in London zu absolvieren, unter anderem vor der British Academy of Songwriters. Hier findet ihre Musik Anerkennug und man gibt ihr die Möglichkeit, ihre ersten Stücke aufzunehmen, welche auf der EP These Walls veröffentlicht werden (1997 wird diese EP unter dem Titel The First Recordings wiederveröffentlicht). Dieses Mini-Album bringt ihr allerdings keinen nennenswerten Erfolg ein.

1993 lernt Heather Ex-Killing-Joke-Gitarrist Youth kennen. Er erkennt ihr Talent und hilft ihr durch seine guten Kontakte im Musik-Geschäft ein paar von ihr geschriebene Demos aufzunehmen. Das Album Glow Stars, zunächst auf 5.000 Stück limitiert, ist dementsprechend auch ein einfach strukturiertes Sammelsurium, eingespielt auf einem heimischen Acht-Spur-Tonbandgerät. Heather ändert ihren Familiennamen in Nova und Youth veröffentlicht ihren ersten Longplayer auf seinem eigenem Butterfly-Label. Glow Stars ermöglicht es Heather, unter anderem als Support für Bob Mould, den Violent Femmes oder den Cranberries zu spielen. Einige gute Kritiken in diversen Musikmagazinen führen dazu, daß Heather aus diesem Album Spirit in you als Single veröffentlicht. Während der Support-Gigs wird auch Blow mitgeschnitten und als Live-Album anläßlich einer Europatournee im Oktober 1993 veröffentlicht, erstmals weltweit erhältlich und unlimitiert. Die vielen begeisterten Live-Kritiken tragen dazu bei, daß Blow, das um einiges rockiger ausfällt als Glow Stars, sich innerhalb kurzer Zeit in beachtlicher Menge verkauft.

Es dauert jedoch weitere zwei Jahre, bis Heather ihren Durchbruch schafft. Im September 1995 veröffentlicht Heather die Single Walk this World und kurz darauf das brilliante Album Oyster, mit dem Heather endgültig ihren eigenen und unvergleichbaren Stil findet. Oyster ist ein wunderbares, ernsthaftes Album mit handgemachter Rockmusik und Balladen mit emotionaler Tiefe. Walk this World wird von den Radiostationen rauf und runter gespielt, eine gut zweijährige weltweite Tournee folgt. Maybe an Angel und Truth and Bone werden als weitere Singles veröffentlicht. Das Stück Island ist Nicole Brown Simpson gewidmet, der ermordeten Frau von O.J. Simpson. Das Video zu Walk this World wird an so malerischen Orten wie z.B. Istanbul, Wien und Venedig gedreht. Heather hat es geschafft; mit Oyster hat sie sich in die Spitzenklasse der Songwriterinnen katapultiert.

Nach der Oyster-Tour wird es ein wenig ruhiger um Heather. Sie zieht sich für einige Zeit ohne Fernseher und Telefon in ein Strandhaus auf den Bermudas zurück, um ein wenig Abstand zu finden und an neuen Songs zu basteln. Die Veröffentlichung zu dem Nachfolgealbum von Oyster, ursprünglich für den Sommer 1997 angekündigt, wird wieder und wieder verschoben. Erst ein gutes Jahr später wird die Single London Rain und kurz darauf das aktuelle Album Siren veröffentlicht.

Siren ist - ebenso wie die Vorgänger - aufgrund Heathers gefühlvollen Texten über Liebe und Beziehungen ein sehr persönliches Album geworden und zieht erneut eine ausgedehnte Welttournee nach sich, die Frühjahr 1999 in England ihren Abschluß findet. Nach einigen großen Festivals im Sommer steuert Heather im Oktober den eindrucksvollen Titeltrack zum deutschen Film "Gloomy Sunday" bei.

2000 ist mit "Wonderlust", ein Mitschnitt eines Konzerts von der Siren-Tour, ein weiteres Live-Album erscheinen. Und im September 2001 erscheint "South", das langsersehnte nächste Studioalbum.

Heather Nova hat sich als großartige und faszinierende Songwriterin etabliert, die hoffentlich ihrem einfühlsamen Stil treu bleiben und für lange Zeit noch viel von sich hören (und sehen) lassen wird.


Support: Julian Heidenreich

www.julian-heidenreich.de

Platteninfo zum Debut "The Secular Truth":

Wir finden uns in einer getragenen und von Emotionsspannungen geladener Welt der Melancholie wieder. Der perfekte Soundtrack für eine Nachtfahrt über verschneite Landstraßen, dem Sonnenuntergang am nächsten Atlantikstrand oder Baggersee, dem Biertrinken mit Freunden während man vom Hausdach aus die schlafende Stadt beobachtet. Der STERN schreibt zu Julians Debut. "... und auch sonst ist dem 24-jährigen Münchner ein kleiner Geniestreich gelungen. So schöne, nachdenkliche Songwriter-Kunst haben wir in diesem Jahr noch nicht gehört.

 
Heather Nova