demnächst

The Irish Folk Festival 2001


Mittwoch   31/10 2001   20:00
Bielefeld, PC 69
vvk: 42,--
abk: 50,--



The Irish Folk Festival 2001

www.irishfolkfestival.de

Es spielen:  NA DÓRSA  -  LORRAINE HICKEY & KEVIN ROWSOME  -  FLOOK  -  DEZI DONNELLY & EAMON Mc ELHOLM  -  

Das diesjährige Irish Folk Festival steht mit „mad for trad“ unter einem enthusiastischen, lebensfrohen und durch und durch positiven Tourna-men. Für den einen mag es einfach nur ein flotter Spruch sein, für den anderen steht eine Lebensphilosophie dahinter. Es ist ein ganz klares Statement, in dem sich die Musiker, Fans und Festivalmacher zu Irland und seiner Tradition bekennen. Und dass das kein Lippenbekenntnis ist, wird dadurch bewiesen, dass die Begeisterung schon seit mehr als einem Vierteljahrhundert andauert. The Irish Folk Festival hat den „mad for trad“ Virus 1974 zum ersten Mal nach D und CH eingeschleppt. „mad for trad“ wurde für viele Menschen hierzulande ein chronischer Geistes-zustand, der jedes Jahr eine Nachimpfung beim Irish Folk Festival erfordert. Der Suchtfaktor „mad for trad“ hat so viele Ursachen wie Irland Gesichter. Es ist der Wunsch, dem Ursprünglichen wirklich nahe zu sein, Verinnerlichung und Lebensfreude zu empfinden, Gleichgesinnte zu treffen und einem Land zu huldigen, wo die Uhren etwas langsamer gehen als anderswo. Obwohl es Irish Folk immer wieder schafft, uns die Zeit vergessen zu lassen, ist es ein überaus fortschrittlicher und zeitgemäßer Musikstil. Immer wieder kommt es zu Innovationsschüben, die der Tradition eine neue Zukunft geben. Das diesjährige Festival bietet eine ausgewogene Mischung zwischen Bewahren und Erneuern. Auf der einen Seite stehen dafür Na Dórsa sowie Lorraine Hickey & Kevin Rowsome, auf der anderen Flook sowie Dezi Donnelly & Eamon Mc Elholm. Für die ersten drei Gruppen ist diese Tour die Deutschlandpremiere! The Irish Folk Festival hat es wieder einmal geschafft, die Gruppen mit dem größten „mad for trad“ - Faktor als erstes zu diagnostizieren.


DEZI DONNELLY & EAMON Mc ELHOLM

In diesem Duo der Superlative haben sich zwei der größten Genies des Irish Folk gesucht und gefunden. Nach Intermezzi bei bedeutenden Bands wie Stocktons Wing, Toss The Feathers und Upstairs In A Tent bastelt man jetzt an einer Duo-Karriere. Dezi Donnelly ist der jüngste Spross einer Fiddle-Dynastie. Sein Vater und sein Onkel waren sehr beliebte Fiddler, die in den vierziger Jahren aus wirtschaftlichen Gründen Irland verlassen und sich in Manchester niedergelassen haben. Mit sechzehn Jahren hat Dezi mit seinem Jugendfreund Mike McGoldrick, auch ein Spross einer nach Manchester ausgewanderten irischen Familie, den All Ireland Fleadh in der alten Heimat besucht und sich in die Siegerliste in der Kategorie Duets eingetragen. 1998 nahm Dezi in England an dem BBC Wettbewerb „young trad. musician of the year“ teil und wurde zweiter Sieger. Ein Jahr später siegte er in Irland beim gleichnamigen Wettbewerb, den das Irish Music Magazine jährlich ausrichtet. Eamon Mc Elholm ist ein Ausnahmekünstler, der in Personalunion hervorragender Gitarrist, Sänger und Liedermacher ist. Die englische GEMA richtet jedes Jahr im Gedenken an John Lennon einen Singer-Songwriter Wettbewerb aus, den Eamon vor ein paar Jahren gewonnen hat. Eamons Lieder haben einen hohen emotionalen Gehalt, seine Melodieeinfälle sind völlig autark. Viele irische Gruppen und Interpreten haben seine Lieder im Repertoire. Eamon ist zudem einer der wenigen Gitarristen, die das Instrument auch als Melodieträger bei rasanten Jigs & Reels meistern. Dezi und Eamon sind zwei Künstler, die mit ihrer Musik den Suchtfaktor „mad for trad“ auf die Spitze treiben.


FLOOK

Mit Flook stellt The Irish Folk Festival eine der innovativsten Gruppen vor, die die keltische Musikszene in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Das Lexikon des Irish Folk - The Rough Guide to Irish Music - bezeichnet Flook als „A sensational live act....in the front rank of the innovators“. Als 1995 Flook zum ersten Mal zusammen kamen, verband sie der gemeinsame Glaube daran, dass das Universum der irischen Tradition expandiert. Wie Ent-deckungsreisende litten auch sie an der Neugier, an die Grenzen des Bekannten vorzustoßen und diese womöglich zu überschreiten. Flutopia ist ein multikulturelles Reich der Flöten, die von Brian Finnegan und Sarah Allen meisterlich beherrscht werden. Neben den altehrwürdigen irischen „timber flutes“ und Tin Whistles sind auch ungarische Hirtenflöten, japanische Shakuhachis oder eine Altquerflöte mit Böhmsystem vertreten. Mit John Joe Kelly hat Flook einen Bodhrànspieler der Weltklasse zu bieten. John Joe ist ein Virtuose, der das Publikum durch seine Präzision schwindlig spielt. Ed Boyd an der Gitarre lässt mit einer Vielfalt an Harmonien über Flutopia mal dunkle Wolken, mal Sonnenschein aufziehen. Mit seinem treibenden Backing facht er heftige Winde an, dann zähmt er sie mit zartem Fingerpicking. Flook sind eine der wenigen Folkbands, die es schaffen, ihre besondere Live-Präsenz auch auf CD zu bannen. Das letzte Album „Flatfish“ wurde weltweit überschwenglich rezensiert. Songlines in England schrieb: „It is, quite simply, one of the most stunning contemporary Celtic albums youll hear this or any other year.“ Und Amerikas führendes Folkmagazin Dirty Linnen setzte sogar noch eins drauf: „Nothing short of brilliant .......... irresistible.“


LORRAINE HICKEY & KEVIN ROWSOME

Fiddle und Pipes ist eines der klassischen Duette im Irish Folk. Mit Lorraine Hickey & Kevin Rowsome stellt The Irish Folk Festival einen der aktuellen Aktiv-posten dieser Tradition vor und unterstreicht seinen Anspruch, „Irish traditional music“ in Reinkultur zu Gehör zu bringen. Der Piper Kevin Rowsome blickt auf einen musikalischen Stammbaum zurück, der in Irland seines gleichen sucht. Sein Großvater war der legendäre Leo Rowsome. Was für den Geigenbau der Name Stradivari bedeutet, ist für die Uillean Pipes Leo Rowsome. Der schmelzige, singende und gestochen klare Klang eines Rowsomes Chanter ( Melodieflöte ) ist bis heute unerreicht und alle führenden Uillean Pipes Virtuosen schwören auf ihn. Kevin wurde mit sechs Jahren von seinem Großvater in die Geheimnisse des Irish Folk eingeführt. Nach dessen Tod im Jahre 1970 kümmerte sich um die Ausbildung der nicht minder berühmte Vater Leon. Weitere wichtige Einflüsse auf seine künstlerische Entwicklung nahmen die legendären Piper Seamus Ennis ( c c ) und Johnny Doran ( c c ), aber auch die Fiddlespieler Liam Rowsome und Tommy Potts von den Chieftains. Lorraine Hickey stammt aus einem nicht minder berühmten Musikclan, den Prestons aus der Grafschaft Sligo. Ihr Onkel Michael Preston war bis zu seiner Emigration in die USA in den sechziger Jahren Mitglied der legendären Tulla Ceili Band, die mehrfach den All Ireland Titel gewann. Die Tante Viola Preston war jahrelang Bandleader in der „Eamon Ceannt“ Ceili Band. Tom Glackin aus Dublin war Lorraines erster Fiddlelehrer. Später begann Lorraine auch Akkordeon und Piano zu studieren. Lorraine hat sich nicht nur einen ausgezeichneten Ruf als Bühnenkünstlerin, sondern auch als Lehrerin erworben. Sie unterrichtet regelmäßig bei der Willie Clance Summer School in Miltown Malbay, bei den Boston Celtic Roots oder auch bei der Joe Mooney School in Drumshanbo.


NA DÓRSA

Im Gälischen steht Na Dórsa für ein Eingangsportal, das sich im hohen Norden Irlands, sprich Donegal, befindet. Der Sage nach zogen durch dieses Eingangs-portal die alten Helden der keltischen Mythologie. Und das Sextett Na Dórsa macht unter diesem symbolischen Namen das Tor ganz weit für die Musik Done-gals auf, die sie als „wild music of the Gaels“ bezeichnen. Vom Wetter nicht gerade verwöhnt, vom boomenden „Celtic Tiger“ der Ostküste verschont, haben sich in Donegal die Natur, die Menschen und die Musik sehr ursprünglich erhalten. Hier wird der Bogen der Fiddle mit ein paar Gramm mehr Gewicht auf die Saiten gepresst, die Flute mit mehr Wind angeblasen, die Jigs und Reels entladen sich derber. Ein Slow Air ertönt hier einsamer und trauriger, im Gesangsstil hört man das nahe Schottland grüßen. Na Dórsa erinnern an einen unter Volllast stehenden Windgenerator. Von den Windböen der Tradition angetrieben, ro-tieren die vier Instrumentalisten Paul Bradley (Fiddle), Tiernan O Duinnchin (Uillean Pipes), Martin Quinn (Akkordeon) und Desy Adams (Flute) um die Wette. Die tragende Säule ist die Rhythmus Gitarre von Paul Meehan, der die Melodiespieler solide erdet und das Gebilde sicher in den Wind dreht. Vollends unter Strom steht man, wenn die kraftvolle Stimme von Margaret Cunningham einsetzt und dem Zuhörer einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagt. Diese neue Band ist nach Meinung der irischen und schottischen Auguren das Beste und Aufregendste, was dieser Musikjahrgang zu bieten hat. Die schottische Folkzeitung „The Living Tradition“ schwärmt über die Debut CD der Band: „From the first note you know it is going to be good“ und fährt fort: „this music is timeless“.

 
The Irish Folk Festival 2001